— 202 —
Abendstunden, von Mittag bis zur nächstfolgenden Mitternacht,
während die Zeiten über i2 h zu den Morgenstunden, zwischen
der Mitternacht und dem nächstfolgenden Mittage, gezählt werden.
IV.
Auf-und Untergang.
Die Kalender geben von den vorzüglichsten Gestirnen, be
sonders von der Sonne und dem Monde, die Zeit ihres Auf-
und Unterganges an, da diese selbst für das bürgerliche Leben
von besonderm Interesse sind.
Wir haben schon oben gesagt (S. ig 3 ), daß man die Zeit
zwischen dem Aufgange und der Culmination, oder auch die je
ner gleiche Zeit zwischen der Culmination und dem Untergange ei
nes Gestirns, den halben Tagbogen desselben nennt, und
man sieht schon aus dieser Erklärung, daß man nur den halben
Tagbogen eines Gestirns und dessen Zeit der Culmination zu
kennen braucht, um auch sofort die Zeit des Auf-und Untergan
ges desselben zu haben.
Wir wollen daher zuerst sehen, wie man den halben Tag
bogen, den wir 1 nennen, finden könne.
Bezeichnet man durch <p die Polhöhe, d. h. die geographi
sche Breite des Beobachtungsortes, und durch § die bekannte
Declination des Gestirns, wo aber für südliche Declina
tionen 5 negativ ist, so suche man die Größe x aus folgender
einfacher Gleichung
Lin x — tang <p. tang
und man hat sofort den gesuchten halben Tagbogen T durch
den Ausdruck
T = + -L-
io