Full text: Calendariographie, oder Anleitung, alle Arten Kalender zu verfertigen

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unter zehn solchen Witterungsprophezeihungen höchstens eine, sonntag 
und auch diese eine nur zufällig eintrifft — welches ist dann Als nun 
der Schaden, den er dadurch unter seinen Lesern angerichtet' zeichnet« 
hat? — Ich weiß es nicht, da ich nicht zu denjenigen Lesern sich der 
gehöre, die ihm aufs Wort glauben, denn nur diese allein entfernt 
kann doch wohl der Schaden treffen; aber mir scheint, daß er niedergi 
auch unter dieser Klasse nicht so gewaltig seyn kann, als man Wolken 
uns gerne glauben machen möchte, wenn auch nur deßwegen, statt ge 
weil dieselben Leute, die nun bereits so oft betrogen worden war sie 
sind, doch noch immer so fest an diesen Prophezeihungen halten/ hatte, 
als ob sie sie bisher alle ohne alle Ausnahme bestätiget gefunden zweytai 
hatten. Sie dürfen nur aufhören zu glauben, so wird der Ka- dieser i 
lender auch aufhören zu schreiben, was Niemand mehr glauben lichsten 
will, so wie er schon längst aufgehört hat, uns mit jedem Jahre 3 
den verrosteten astrologischen Plunder und die Tage, wann es nannte 
gut ist, Ader zu lassen, oder Nägel und Haare zu beschneiden, zu rich 
anzugeben, um die jetzt Niemand mehr fragt, die aber früher, ches se 
wo man sich einen Kalender ohne dergleichen eben so wenig, als sicht g' 
jetzt ohne Wetterprophezeihungen denken konnte, bey weiten ner ga 
den größten Theil desselben eingenommen haben. Wenn 
Uebrigens, wie es denn in dieser besten Welt nicht leicht des R 
ein Uebel ohne irgend ein dasselbe begleitendes Gute gibt, so vorher 
wird man auch hier Fälle finden, wo diese Kalenderlügen, wie die K 
man sie etwas unartig zu nennen pflegt, weit entfernt, schädlich terlan 
zu seyn, wenn nicht für den gläubigen Leser des Buches, so doch Beloh 
für den Verleger desselben wahrhaft nützlich und sogar ein- wenn 
träglich sind. So fand es in einer unserer Provinzialstädte der rechne 
Setzer des Kalenders, dem man gewöhnlich das Eintragen der heit d 
Witterung auf die einzelnen Monatstage entweder nach seinem kern 
eigenen Belieben oder nach irgend einem älteren Kalender unser 
überläßt, aus Scherz oder Langeweile für gut, auf den Pfingst- dafür 
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