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— 11 —
kern gestiftet hat, näher entwickelt werden. Dieser ist aber
so klar und jedem, so gelehrt oder ungelehrt er auch seyn
mag, wie wir bald sehen werden, so einleuchtend, daß wir
uns um so kürzer werden fassen dürfen, weil jede Lobrede
desselben sich gleichsam von selbst versteht, ein Fall, der be
kanntlich nicht bey allen Lobreden einzutreten pflegt.
Für Antiquare und alle diejenigen, welche an Büchern
vorzüglich das Alterthum schätzen, mag zuerst bemerkt werden,
daß es wenigstens unter den gedruckten Büchern nur wenige
geben wird, welche in dieser Beziehung dem Kalender den
Rang streitig machen können, und daß er überdieß, wie er ohne
Zweifel eines der ersten Bücher ist, die gedruckt worden
sind, wahrscheinlich auch, wenn einmal alle Schriftstellerey
unter uns gänzlich aufgehört haben wird, was nach dem Un
fuge, den sie anstellen soll, und nach mehreren andern An
zeichen nur zu bald geschehen muß, daß er dann, in dieser so
sehnlich erwarteten goldenen Zeit, wohl auch das letzte und
einzige aller Bücher, und für die Leser ohne Zweifel dasselbe
seyn wird, was weiland der Koran für die aufgeklärten Scha
ren des Kalifen Omar gewesen seyn soll.
Allein auch abgesehen von solchen Vorzügen, die nicht
sowohl von seinem innern Werthe, als vielmehr von äußeren
Verhältnissen abhängen, besitzt dieses Buch noch mehrere ihm
eigenthümlich zukommende Vorzüge, durch welche dasselbe, in
Beziehung auf seine Nützlichkeit, alle andern ohne Ausnahme
weit hinter sich zurückläßt. Der Nutzen desselben ist nämlich
so groß, daß er allen Klassen von Lesern sogar durchaus un
entbehrlich ist, ja daß selbst diejenigen, die nicht mehr le
sen können, und sich auch um Bücher aller Art gar nichts
weiter kümmern, nur zu oft gezwungen sind, die andern we
nigstens zu fragen, was sie darin gelesen haben mögen.
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