Full text: Calendariographie, oder Anleitung, alle Arten Kalender zu verfertigen

— 36 — 
Reichstag von i 6 i 5 , bey dem westfälischenFriedens-Congrefise züglich j 
1648/ auf dem Reichstage von 1684 u. s. f., aber immer ver- gu 
gebens, bis endlich, als nach dem Ryswicker Frieden neue Un- gl 
ruhen in der Pfalz/ in Schwaben u. f. wegen der Kalender- Z 
Reform anfingen/ die evangelischen Stande, besonders aufLeib- 
i'.itzens Betrieb und mit Zuziehung des Jenaer Mathematikers Iahrhu 
Erhard Weigl, den neuen Kalender im Jahre 1699 den 23 . Einscha 
September anzunehmen geruhten. Sie nannten ihn, zum Un- einfach! 
terschiede mit dem Gregorianischen , den verbesserten K a- q 
lender, und ließen in demselben im Jahre 1700 eilf Tage eine P' 
weg, indem sie statt des 19. Februar sogleich den ersten Marz üon g 0 
zahlten. Zugleich setzten sie fest, daß, so lange der Gregoria- 395 ur 
nische Kalender nicht ganz verbessert seyn würde, das Osterfest 3 
nicht nach der vorausgesetzten irrigen cyclischen Rechnung der 0 t> cl . 3 
Katholiken, sondern nach den astronomischen Tafeln, und zwar Periodl 
nach Keplers Rudolphinischen Tafeln für den Meridian von Ura- §ig 
nienburg (Tycho's Sternwarte in Dänemark), berechnet werden fc en An 
sollte. Diesen Kalender nahm England im Jahre 1762, und 
Schweden im Jahre ij 55 an. Nur die Griechen und Rüsten 
beharren noch itzt bey dem alten oder Inlianischen Kalender. haben, 
Auch diese noch Übrige Verschiedenheit der beyden neuen < 
Kalender, welche die Bestimmung des Osterfestes zum Zwecke 
hatte, verschwand endlich auf den Antrag Friedrichs II. durch 
einen Beschluß des Corpus Evangelicum vom i 3 . December , 
1776, nach welchem auch die cyclische Berechnung des Grego 
rianischen Kalenders unter der Benennung eines verbesser 
ten Reichskalenders von den evangelischen Ständen auf 
genommen wurde. * 
Auf diesen Gregorianischen Kalender beziehen sich daher den w 
die Zeitrechnungen beynahe aller neuen, gebildeten Völker, beyde ' 
daher wir ihn auch bey unseren folgenden Untersuchungen vor- muß,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.