Full text: Calendariographie, oder Anleitung, alle Arten Kalender zu verfertigen

— 50 — 
Da nun das Jahr, welches unmittelbar vor demjenigen 
hergeht, in welches wir die Geburt Christi setzen, ein erstes 
Jahr dieser Periode, d. h. ein solches war, welches mit einem 
Neumonde anfing, so wird für jedes gegebene Jahr Christi 6 
die goldene Zahl N gleich dem Neste der Division von C-J-i 
durch 19, und nach dem Vorhergehenden die Jul. Epacte E 
gleich dem Neste der Division von 11 N durch 3 o seyn. 
So gibt das Jahr Christi 1620 die goldene Zahl N = 16 
für beyde Kalender, und die Jul. Epacte IS —26, das heißt, 
am ersten Januar des Jahres 1820 sind seit dem letzten Neu 
monde 26 Tage verflossen, oder der erste Januar dieses Jahres 
ist der 27. Tag im Mondesalter. Je größer diese Zahl der 
Epacten ist, desto früher tritt der erste Neumond des Jahres 
ein. So ist für unser Beyspiel 3 i—26 — 5 , oder der erste 
Neumond des Jahres 1820 fallt auf den 5 . Januar, der erste 
kirchliche oder cyclische Neumond nämlich, der sich auf die vor 
hergehenden Annahmen gründet, daß jene Differenz genau 
ir Tage, und der synodische Monat genau 3 o Tage betrage. 
Da diese Voraussetzung aber nur genähert ist, so kann der 
wahre oder astronomische Neumond von jenem einige Tage ver 
schieden seyn. Wir werden unten Gelegenheit haben, auch die 
wahren Neu- und Vollmonde mit Genauigkeit zu bestimmen. 
So findet man also die Julianische Epacte E. Die Gre 
gorianische Epacte E' aber wird auf folgende Art gefunden: 
Da in dem Jul. Kalender, wie bereits, S. 35 , erinnert 
wurde, die Epacte alle 3 oo Jahre um einen Tag zu spät fällt, 
und da in dem Jahre 1662 zehn Tage weggenommen wurden, 
so wurde die Greg. Epacte E' um 10 kleiner, als die Juliani 
sche E, und dieser Unterschied dauerte bis 1700. In diesem 
Jahre, welches in dem alten Kalender ein Schaltjahr, in dem 
neuen aber ein gemeines Jahr ist, wurde jener Unterschied um
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.