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hen nun wechselsweise auf und unter, und
neue, zuvor unsichtbare, Sterne fangen nun
an zu erscheinen. Die Oberfläche der Erde
ist also nicht, wie es uns scheint, eine Ebene,
auf welcher der Himmel unter der Gestalt eines
eingedrückten Gev/ölbes aufliegt. Diese Tau?
schung berichtigten die ersten Beobachter schon
frühe durch Betrachtungen, wie die vorher
gehenden, Sie erkannten bald, dafs der Him
mel die Erde von allen Seiten umgiebt, und
dafs an demselben die Sterne ohne Unterlafs
leuchten, indem sie täglich ihre verschiedenen
Kreise beschreiben. Man wird in der Folge
die Astronomie noch oft mit Berichtigung ahn?
licher Täuschungen, und mit Aussonderung des
Beeilen an den Gegenständen aus den triigli?
chen Erscheinungen derselben beschäftiget
finden.
Um sich eine genaue Vorstellung von dey
Bewegung der Gestirne zu machen, gedenkt
man sich durch den Mittelpunkt der Erde und
durch die beyden Weltpole eine gerade Idnie,
welche man die JVeltachse nenn t, und um wel
che die Himmelskugel sich drehet. Der gröfste
Kreis dieser Kugel, auf welchem diese Achse
lothrecht stehet, heifst der Aequator. Die
kleineren Kreise, welche die Sterne, vermöge