Full text: Die Sterne

3. Geschichte und Beschreibung der Instrumente. 83 
drischen Linsen, da man durch diese eine grössere 
Lichtstärke erzielt als durch sphärische. Uebrigens 
können auch solche angewendet werden. 
Diese Combination ist von der von Lamont vor 
geschlagenen sehr verschieden, ‘obwol sie beim ersten 
Anblick mit derselben identisch erscheint. Bedient man 
sich eines ablenkenden Prismas, so ist die Zerstreuung 
in den einzelnen Theilen des Spectrums und daher auch 
die Deutlichkeit in den verschiedenen Regionen desselben 
sehr verschieden. Daher muss man beim Uebergang 
von einer Farbe zur andern das Ocular beständig ver 
stellen. Gleichzeitig sieht man zwei entfernte Linien 
immer schlecht und während die eine deutlich ist, 
erscheint die andere verschwommen. Ausserdem sind 
die Linien gekrümmt und der störende Einfluss der 
atmosphärischen Vibrationen ist sehr bedeutend. Um 
dieselben für das Prisma zum Directsehen zu vermeiden, 
ist es nötliig, dass die Cylinderlinse vom Ocular weit 
entfernt ist, damit sich die Brennlinie nicht an der 
Stelle der Diffractionsringe bildet, welche das Bild des 
Sterns umgeben. Der Versuch Lamont’s mislang, weil 
diese Bedingungen nicht erfüllt waren. Da die Linien 
durch ein ablenkendes Prisma gekrümmt sind, so sind 
die Messungen der Abstände unmöglich, während sie 
bei dem Prisma zum Directsehen gerade und die Messungen 
daher leicht ausführbar sind. 
Es ist klar, dass Messungen in Beziehung auf die 
Spectrallinien chemischer Körper weder mit diesem, noch 
mit dem Objectivprisma ausgeführt werden können. 
Allein durch eine gewisse Vorrichtung lässt sich die 
Lage der Streifen in Beziehung auf das directe Licht 
des Sterns bestimmen. Mit dem Objectivprisma kann 
man die absolute Ablenkung in Beziehung auf das 
directe Licht bestimmen, indem man wie Fraunhofer 
das im Sucher direct gesehene Bild benutzt. Allein 
abgesehen von der Unbequemlichkeit, dass für diese 
gleichzeitige Beobachtung im Hauptfernrohr und im 
Sucher zwei Personen nötliig sind, kann man nie sicher 
6*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.