8. Veränderlichkeit der Sterne.
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verändert so die Farbe derselben. 5. Wenn die Welle
sehr stark ist, kann sie das Bild des Sterns vollständig
von dem Auge ablenken und den Stern für einen Augen
blick vei’finstei'n. Dies ist jedoch selten der Fall.
6. Der Stern erleidet keine merkliche Ortsveränderung,
da die Luft wie ein weit entferntes Prisma wirkt, welches
durch seine kleinen Winkeländerungen die verschieden
gefärbten Strahlen in das Auge sendet, während der
Haupttheil des Bildes durch eine Wiedervereinigung
der verschiedenen schnell übereinander gelagerten Farben
erzeugt wird.
Nachdem wir so die Ursachen der scheinbaren Ver
änderungen der Sterne kennen geleimt haben, wollen
wir nun zur Betrachtung der wirklichen Veränderungen
übergehen.
8. Veränderlichkeit der Sterne.
Bei einer Betrachtung des gestirnten Himmels in
einer klaren Nacht liegt wol unserm Geiste nichts näher
als die Frage, ob in diesem tiefen Schweigen, in dieser
Unermesslichkeit des Raums, alles Ruhe und Tod sei,
oder ob auch hier, wie in unserm Planetensystem,
Bewegung und Leben herrscht. Wenn nicht schon
die vorüberziehenden Meteore, welche „ein Stern
scheinen, der den Ort verändert“, zur Zerstreuung der
Zweifel genügten, so bietet uns die Natur andere Er
scheinungen in dem plötzlichen Auftauchen wirklicher
Sterne, die Monate und Jahre lang unbeweglich an
ihrer Stelle glänzen, die Phasen einer in der Entstehung
begriffenen Welt durchlaufen und dann wieder ver
schwinden, ohne eine sichtbare Spur ihres Daseins zu
hinterlassen, uns jedoch beweisen, dass auf denselben
eine grossartige Thätigkeit stattfindet, die das mensch
liche Auge, auch mit den stärksten Instrumenten be
waffnet, nicht zu ergründen vermag.
Solche Erscheinungen inmitten der wunderbaren Be-