9. Sternhaufen.
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getrennten Theilen gebildet. So gleicht z. B. M. 9
zwei miteinander verbundenen Dreiecken. Von den
Sternhaufen dieser Art ist der in 7 h 35 m Rectascension
und — 14° 35' Declination (H. 1565) hervorzuheben.
Er hat einen Durchmesser von ungefähr 20 Minuten
und ist ganz aus sehr kleinen fast gleichmässig ver
theilten Sternchen zusammengesetzt. Er ist wunderbar,
trotzdem der betreffende Theil des Himmels sehr glänzend,
nämlich eine der schönsten Regionen der Milchstrasse
ist. Das Ueberraschendste bei demselben ist aber, dass
ein kleiner ovaler ringförmiger Nebelfleck auf denselben
projicirt ist, welcher wie eine Baumwollenflocke oder
eine Seifenblase auf demselben liegt. Es ist dies eins
der schönsten Objecte. Von dem Nebelfleck wird im
folgenden Paragraphen noch die Rede sein.
Die Untersuchung dieser Gebilde gibt zu manchen
Befrachtungen Veranlassung. 1) Die beständige Be
gleitung von strahlenförmig gruppirten Sternen führt
zu der Annahme, dass auch diese zu der Masse gehören,
welche sich nach und nach verdichtet und zu einzelnen
Sternen geformt hat, während der mittlere Theil noch
nicht vollständig fest geworden ist. 2) Ihre scheinbar
verschiedene Dichtigkeit hängt jedenfalls zum grossen
Theil von den Entfernungen ab, deren Grösse sich nicht
bestimmen lässt. Man kennt von denselben weder Be
wegungen noch Parallaxen. 3) Der mittlere Theil ist
nicht gasförmig, da sie sämmtlich mit Ausnahme von
einem oder zwei Haufen, welche helle Linien zeigen,
ein continuirliches Spectrum besitzen. Damit ist jedoch
nicht gesagt, dass nicht ein luftförmiger Theil in den
selben enthalten ist. Nur ist die Temperatur desselben
zu niedrig, um ein Linienspectrum zu erzeugen. 4) End
lich finden sie sich fast alle in der Zone der grossen
Sterne, was für gewisse theoretische später zu erwähnende
Ansichten von Wichtigkeit ist.
Ausserdem ist aber der Himmel noch mit andern
ähnlichen Gebilden bedeckt, die man früher zu den
Sternhaufen zählte, während sie in Wirklichkeit eine