Full text: Die Sterne

FÜNFTES KAPITEL. 
Bau des Weltalls. 
1. Einleitung. 
Die Uebersclirift dieses Kapitels ist sehr kühn, und 
ich würde nicht gewagt haben, mich derselben zu be 
dienen, wenn ich mich nicht auf den Vorgang des 
grossen Herschel berufen könnte. In welchem Sinne 
die Astronomen diesen Begriff auffassen und aus welchen 
Elementen sie denselben herleiten, wird aus dem Inhalt 
dieses Abschnitts hervorgehen. 
Es gibt nichts, was einen wunderlichem Anblick ge 
währte, als die Vertheilung der Sterne an der Himmels 
kugel. Sie spottet aller Phantasie und jeder Hypothese. 
Nichtsdestoweniger muss eine gewisse Ordnung vorhanden 
sein. Ebenso wie derjenige, der die Trabanten des 
Jupiter oder Saturn nach dem Anblick eines einzigen 
Abends für regellos angeordnet erklären wollte, in einem 
Irrthum befangen wäre, da ihm die Bahnen der Tra 
banten unbekannt sind, so würde auch derjenige in 
einen ähnlichen Irrthum fallen, welcher glaubte, dass 
die Sterne deshalb keine Gesetzmässigkeit in ihrer 
Vertheilung befolgen, weil wir dieselbe nicht wahr 
zunehmen im Stande sind. Ihre scheinbare Vertheilung 
hängt von den Bahnen ab, die sie in dem unermess 
lichen Raum in Zeiten beschreiben, die für die kurze
	        
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