ZWEITES KAPITEL.
Physik der Sterne.
1. Grösse cler Sterne und Grundzüge der Uranometrie.
Ebenso alt, wie die Gruppirung der Sterne zu Bildern,
ist die Eintlieilung derselben in verschiedene Klassen
nach ihrer Grösse. Man unterscheidet die hellsten als
Sterne erster, die weniger leuchtenden als Sterne zweiter,
dritter u. s. w. bis sechster Grösse. Die Sterne von
noch geringerer Grösse sind für das unbewaffnete Auge
nicht mehr wahrnehmbar.
Uebrigens gibt es zwischen diesen Klassen keine durch
Messung bestimmten scharfen Grenzen, sondern dieselben
sind ziemlich willkürlich angenommen. Zu den Sternen
erster Grösse rechnet man in der Regel die folgenden
sechzehn oder siebzehn Sterne: 1. Wega in der Leier,
2. Pollux in den Zwillingen (auch Castor wird von
einigen zur ersten Grössenklasse gerechnet) 3. Capelia
im Fuhrmann, 4. Arcturus im Bootes, 5. Beteigeuze
im Orion, 6. Aldebaran im Stier, 7. Regulus im Löwen,
8. Procyon im Kleinen Hund auf der nördlichen und
9. Sirius im Grossen Hund, 10. Spica in der Jungfrau,
11. Rigel im Orion, 12. Antares im Skorpion, 13.
Canopus im Schiff Ai'go, 14. Fomalhaut im südlichen
Fisch, 15. a des Centauren, 16. Achernar im Eridanus
u. s. w. Einige rechnen auch die Sterne des südlichen
Kreuzes zu der ersten Klasse, doch sind dieselben nicht