Full text: Neue Reduktion der von Wilhelm Olbers im Zeitraum von 1795 bis 1831 auf seinr Sternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen von Kometen und kleinen Planeten (Ergänzungsband)

Einleitung. 
Bei der Neuberechnung von früheren Kometenerscheinungen pflegt 
man jetzt soweit wie möglich auf die Originalaufzeichnungen der Be 
obachter zurückzugehen, da sich die Methoden und Hilfsmittel dazu 
erheblich verbessert haben. Aus diesem Grunde werden die Be 
obachtungen selbst in einheitlicher Weise berechnet, indem einerseits 
die Konstanten der dabei verwandten Apparate aus dem vorhandenen 
Beobachtungsmaterial oder durch besondere Untersuchungen von neuem 
bestimmt werden und andererseits sich die Oerter der dabei verwandten 
Vergleichsterne, deren Bestimmung in damaliger Zeit wenig scharf war, 
mit Hilfe der grossen Zahl der jetzt vorhandenen Sternkataloge und 
der Untersuchungen über die Eigenbewegungen der Sterne mit grosser 
Genauigkeit ermitteln lassen. 
Bei der grossen Wichtigkeit, die nun die von Olbers in den letzten 
Jahrzenten des vorigen und im ersten Drittel des laufenden Jahrhunderts 
auf seiner Privatsternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen 
haben, hat es nicht an Versuchen gefehlt, das Material einer neuen 
Berechnung zu unterwerfen, und so hat sich Argelander, wie man sich 
aus den zahlreichen von seiner Hand herrührenden Bemerkungen in den 
OLBERs’schen Manuskripten über die angewandten Vergleichsterne u A. 
überzeugen kann, sehr eingehend mit dem Studium der Papiere be 
schäftigt, aber durch seinen im Jahre 1875 erfolgten Tod ist das Unter 
nehmen wieder in Stillstand gerathen. 
Ein neuer Schritt in dieser Angelegenheit geschah dann auf der 
Versammlung der Astronomischen Gesellschaft in München im August 
1891. Nachdem über die Schwierigkeit, bei den OLBERs’schen Be 
obachtungen auf die Originale zurückzugehen, eine Unterredung zwischen 
Staatsrath Bömberg und mir stattgefunden hatte, wobei es nahe gelegt 
wurde, dass die Göttinger Sternwarte sich des in Vergessenheit ge- 
Olbers, Ergbd. j
	        
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