Einleitung.
Bei der Neuberechnung von früheren Kometenerscheinungen pflegt
man jetzt soweit wie möglich auf die Originalaufzeichnungen der Be
obachter zurückzugehen, da sich die Methoden und Hilfsmittel dazu
erheblich verbessert haben. Aus diesem Grunde werden die Be
obachtungen selbst in einheitlicher Weise berechnet, indem einerseits
die Konstanten der dabei verwandten Apparate aus dem vorhandenen
Beobachtungsmaterial oder durch besondere Untersuchungen von neuem
bestimmt werden und andererseits sich die Oerter der dabei verwandten
Vergleichsterne, deren Bestimmung in damaliger Zeit wenig scharf war,
mit Hilfe der grossen Zahl der jetzt vorhandenen Sternkataloge und
der Untersuchungen über die Eigenbewegungen der Sterne mit grosser
Genauigkeit ermitteln lassen.
Bei der grossen Wichtigkeit, die nun die von Olbers in den letzten
Jahrzenten des vorigen und im ersten Drittel des laufenden Jahrhunderts
auf seiner Privatsternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen
haben, hat es nicht an Versuchen gefehlt, das Material einer neuen
Berechnung zu unterwerfen, und so hat sich Argelander, wie man sich
aus den zahlreichen von seiner Hand herrührenden Bemerkungen in den
OLBERs’schen Manuskripten über die angewandten Vergleichsterne u A.
überzeugen kann, sehr eingehend mit dem Studium der Papiere be
schäftigt, aber durch seinen im Jahre 1875 erfolgten Tod ist das Unter
nehmen wieder in Stillstand gerathen.
Ein neuer Schritt in dieser Angelegenheit geschah dann auf der
Versammlung der Astronomischen Gesellschaft in München im August
1891. Nachdem über die Schwierigkeit, bei den OLBERs’schen Be
obachtungen auf die Originale zurückzugehen, eine Unterredung zwischen
Staatsrath Bömberg und mir stattgefunden hatte, wobei es nahe gelegt
wurde, dass die Göttinger Sternwarte sich des in Vergessenheit ge-
Olbers, Ergbd. j