Full text: Neue Reduktion der von Wilhelm Olbers im Zeitraum von 1795 bis 1831 auf seinr Sternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen von Kometen und kleinen Planeten (Ergänzungsband)

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Einleitung - . 
wobei die Abscisse x nach Süden und die Ordinate y nach Westen negativ 
gezählt werden. Demnach liegt Olbers’ Observatorium gegen denDomthurm 
71,78 Meter südlich 
133,25 „ östlich 
und da die Breite von Bremen 53°4!7 beträgt, so ergiebt die Rech 
nung: Olbers’ Observationszimmer 
7716 östl. und 2732 südl. vom Domthurm, 
oder wenn man das Azimuth von Süden über Westen zählt, so lag der 
Domthurm gegen das Observatorium im Azimuth 118° 18.7 und in der 
Entfernung 151,36 Meter = 523 Bremer Fuss. 
Die neueren Jahrgänge des Berliner Astronomischen Jahrbuchs 
geben die Oerter für Olbers’ Wohnhaus 
Länge westlich von Berlin . . . . + 18 m 20 s 
Geographische Breite -)- 53° 4' 36" 
Das aus den Koordinaten der Sternwarte gegen den Domthurm ab 
geleitete Azimuth der Verbindungslinie hat für uns nur insofern Inter 
esse, als dadurch das zur Berechnung der OLBERs’schen Zeitbestimmungen 
verwandte Azimuth des linken Randes des Domthurms eine ungefähre 
Kontrole erhält, aber die Zahlen sind nicht genau vergleichbar, denn 
der aus den GAüss’schen Koordinaten folgende Unterschied bezieht sich 
offenbar auf die Verbindungslinie zwischen der Heinistange des Dom 
thurms und der Mitte des OLBERs’schen Beobachtungszimmers, während 
das von Dr. Stichtenoth berechnete Azimuth 115° 4'sich auf die Ver 
bindungslinie zwischen dem linken Rande des Domthurmes und dem 
Orte des an einem Fenster des Beobaclitungszimmers angebrachten 
Fernrohrs bezieht, durch welches zum Zwecke der Zeitbestimmungen 
die Zeiten beobachtet wurden, zu welchen bekannte helle Sterne 
hinter dem südwestlichen Tlieile der Konturen des Domthurmes ver 
schwanden. 
Ueber die Einrichtung der Sternwarte von Olbers findet man eine 
Beschreibung in dem Aufsätze des Freiherrn von Zach, „Auszug aus 
einem astronomischen Tagebuche, geführt auf einer Reise nach Celle, 
Bremen und Lilienthal im September 1800.“ Zach’s Monatliche Korre 
spondenz. Dritter Band, 1801, pag. 114. 
Die Sternwarte befand sich in der Sandstrasse und bestand aus 
drei Stuben und einer Plattform auf dem Dache. Das Haus, welches 
Dr. Olbers schon ehedem bewohnt hatte, wurde im vorigen Jahre 
ganz neu gebaut und erst in diesem Sommer der innere Bau vollendet. 
Nach pag. 141 wohnte Olbers während des Umbaues im Jahre 1799 
in einem andern Hause, dessen Breite 474 nördlicher war. Die erste 
Stube, das eigentliche Observationszimmer, ist nach Süden gelegen. Das
	        
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