Full text: Neue Reduktion der von Wilhelm Olbers im Zeitraum von 1795 bis 1831 auf seinr Sternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen von Kometen und kleinen Planeten (Ergänzungsband)

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Einleitung. 
ganze Haus ist etwas schief gegen (len Meridian gerichtet: die südliche 
Front war etwa 45 Grad gegen den Meridian geneigt. Diese Lage 
hindert nicht, dass aus dieser Stube nicht nur der ganze südliche, 
sondern auch der nordöstliche und der nordwestliche Himmel voll 
kommen frei ist, sodass nur ein kleiner Theil des nördlichen Horizonts 
unsichtbar bleibt. Es kann daher schwerlich eine Erscheinung an 
Sonne, Mond und den Planeten vorgelien, welche nicht aus diesem 
Zimmer verfolgt und beobachtet werden könnte. Dr. Olbers hat diese 
ungehinderte und weite Aussicht aus diesem einzigen Standorte dadurch 
zu erreichen gewusst, dass er seine Warte genugsam über die Dächer 
der benachbarten Häuser erhoben hatte, vorzüglich aber, dass er die 
Fenster dieser Stube wie hervorspringende Erker, und in auswärts 
laufenden Bogen bauen liess, wodurch er bewirkte, dass er in vielen 
Richtungen hohe Fenster-Abtheilungen anlegen konnte, aus welchen 
ihm diese so ausgedehnte freie Aussicht über alle umstehenden Häuser 
offen steht. Auf der südöstlichen Seite dieser Stube sind zwei Fenster, 
wovon das östlichere gleichsam en forme de balcon gebaut ist; auf die 
selbe Art ist das dritte Fenster nach Südwesten eingerichtet, in welchem 
noch überdies eine Oeffnung im Zenith angebracht ist, die durch eine 
Fallklappe geöffnet und geschlossen werden kann, um daselbst einen 
Zenithsektor aufstellen zu können. 
Die ganze Anordnung giebt diesem Beobachtungszimmer ein helles 
freundliches und gefälliges Ansehen. Eine astronomische Pendeluhr 
von Castens in Bremen hat ihren Platz an der Mauer zwischen den 
beiden südwestlichen (muss heissen: südöstlichen) Fenstern erhalten, 
sodass man ihre Zeiger und ihre Schläge aus jedem Standorte in dieser 
Stube sehen und hören kann. 
Zu korrespondirenden und zu absoluten Höhenmessungen der himm 
lischen Körper besitzt Olbers einen vortrefflichen 9 zölligen Spiegel- 
Sextanten von Trotjghton No. 418, welcher dem memigen ganz ähnlich 
ist, einen silbernen Gradbogen und ein sehr schön vergrösserndes Fern 
rohr hat und ebenfalls unmittelbar 10" auf dem Vernier angiebt. Mit 
diesem Instrumente haben Dr. Olbers und Senator Gildemeister 
durch eine grosse Anzahl von Beobachtungen die Polhöhe von Bremen 
bestimmt. Sie bedienen sich zu diesem Werkzeuge gewöhnlich eines 
Oel.-Horizonts u. s. w.“ 
Es folgt dann bei v. Zach ein Absatz über die Apparate zu Höhen 
messungen mit Hilfe eines Sextanten und künstlichen Horizonts. Auf 
pag. 120 heisst es weiter: „Ein vorzügliches Werkzeng, das diese Stern 
warte ziert und zum Gebrauch dient, ist ein ungemein guter Dollond- 
scher Achromat mit 3f Zoll Oeffnung, mit mehreren Vergrösserungen 
und Mikrometern versehen. Das Stativ ist von Mahagony-Holz, die
	        
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