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Einleitung.
wollte und müsste, um die Uhr zu berichtigen. Ich habe vielmehr
schon von einer ganzen Menge von Sternen des Bootes , der Krone , des
Herkules und des Schwans bemerkt, wie viel sie früher oder später
verschwinden als 6 Coronae. Ich nehme aus mehreren beobachteten
Zwischenzeiten dieser Verschwindungen ein Mittel, und so habe ich mir
für alle diese Sterne eine kleine Tafel gemacht, die für jeden angiebt,
um wie viel später oder früher er verschwindet als d Coronae. Z. B.
co Bootis war fünfmal mit Ö Coronae verglichen und verschwand früher
44 m 44 s , 44 m 45 s , 44 m 44 s , 44 m 46 s , 44 ,n 45 s , also im Mittel 44 m 44?8.
So habe ich mit allen den bisher in meine kleine Tabelle eingetragenen
Sternen verfahren, die ich entweder unmittelbar oder mittelbar mehrere-
male mit ö Coronae verglichen habe, und so kann ich aus der Zeit der
VerseilAvindung eines jeden die Zeit angeben, da Ö Coronae verschwinden
muss.“
Es folgen hier noch weitere Betrachtungen über den Einfluss der
Ortsveränderungen der Sterne durch Präcession, Nutation und Aberration
und Bemerkungen über die Zuverlässigkeit der Zeitbestimmungen seitens
von Zach, die hier übergangen werden können, da Dr. Stichtenoth
die Zeitbestimmungen mit scheinbaren Oertern der Sterne gerechnet hat
und über die Resultate im Zusammenhange berichten wird.
Olbers sagt dann noch weiter pag. 132: „So vertritt also mein
kleines Nachtfernrohr mit Hilfe des Thurnies, was die Zeitberichtigung
betrifft, fast die Stelle eines Passagen-Instruments. Wenn man einiger-
massen den Gang der Uhr kennt, so weiss man im voraus die Minute,
da jeder Stern verschwinden wird, und ich brauche nicht eher ans
Fenster zu gehen, als bis die Uhr diese Minute zeigt. Weiss ich gar
kein Verhältniss meiner Zeituhr mit mittlerer Zeit, so giebt die Be
obachtung eines einzigen Sternes gleich im voraus die Verschwindungs-
Zeiten für alle übrigen. Es kostet also die Uhr-Berichtigungs-Methode,
wenn einmal das kleine oben erwähnte Verzeichniss für die Fixsterne
gemacht ist sehr wenig Zeit und Mühe.“
Auf pag. 137 ist dann noch die Rede von der Breite der Olbers-
schen Sternwarte nach Beobachtungen von ihm selbst und Senator
Gildemeister, und von Zach hat dann die Gelegenheit benutzt, mit seinen
eigenen von ihm mitgeführten Apparaten in der Zeit vom 14.—22. Sep
tember 1800 eine Wiederholung vorzunehmen.
Ferner macht v. Zach auf pag. 212 ff. Mittheilung über die Länge
der OLBERs’schen Sternwarte. Aus Zeitbestimmungen durch korre-
spondirende Sonnenhöhen in Seeberg und in Bremen mit Benutzung des
von ihm mitgeführten EMERY’sclien Chronometers, wobei auch die Zeit
bestimmungen des Senator Gildemeister in Bremen hinzugezogen
werden.