Berechnung der Beobachtungen.
Die von Olbers hinterlassenen Aufzeichnungen astronomischen In
halts sind, wie bereits oben erwähnt, zuerst von Abgelander eingehend
untersucht und gesichtet, indem er die einzelnen Beobachtungszettel, die
bisweilen geführten Journale von Kometenerscheinungen und sonstige
gelegentliche Beobachtungen in grössere Mappen systematisch dem In
halte nach ordnete und mit laufenden Nummern versah, ferner auch
inhaltlich den Papieren eiläuternde Anmerkungen hinzufügte und zum
grössten Tlieile die Vergleichsterne der Kometen nach dem von Baily
herausgegebenen Kataloge der La LANDE’schen Beobachtungen indenti-
ficirte.
Olbers’ Zeitbestimmungen.
Bei der vorliegenden Bearbeitung dieses gesammten Materials wurden
nun zunächst die Zeitbestimmungen von Olbers einer näheren Unter
suchung unterzogen.
Wie in der Einleitung bereits erwähnt wurde, hat Olbers seine
Zeitbestimmungen grösstentheils durch das Beobachten des Verschwindens
von Fixsternen hinter dem etwa 150 m von seinem Observationszimmer
entfernt liegenden Domthurme ausgeführt. (Bis zum Jahre 1799 wurde
ein anderer nach Südosten gelegener Thurm zu diesen Beobachtungen
benutzt, jedoch finden sich von diesen Zeitbestimmungen keine Original
zahlen in den Manuskripten.) Ueber die Anordnung der Beobachtungen
ist bereits oben in der Einleitung pag. 9 nach der Publikation von
Olbers in Zach’s Monatlicher Korrespondenz III. pag. 124 ausführlich
berichtet. Es ist nur nöthig hier hinzuzufügen, dass bis zum Jahre 1815
ausschliesslich der HoFMANN’sche Kometensucher als Fernrohr, von jenem
Jahre aber an auch vielfach der FRAUNHOFER’sche angewandt wurde.
Als Beobachtungsuhr diente die im Observationszimmer zwischen den
beiden südöstlichen Fenstern aufgestellte CASTEN’sche Pendeluhr, welche
mittlere Zeit angab. Für den vorliegenden Zweck handelte es sich zu
nächst hauptsächlich darum, möglichst genau das Azimuth des Vertikal
kreises zu bestimmen, in welchem die Sterne von dem Beobachtungs-