Full text: Neue Reduktion der von Wilhelm Olbers im Zeitraum von 1795 bis 1831 auf seinr Sternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen von Kometen und kleinen Planeten (Ergänzungsband)

Berechnung der Beobachtungen. 
Die von Olbers hinterlassenen Aufzeichnungen astronomischen In 
halts sind, wie bereits oben erwähnt, zuerst von Abgelander eingehend 
untersucht und gesichtet, indem er die einzelnen Beobachtungszettel, die 
bisweilen geführten Journale von Kometenerscheinungen und sonstige 
gelegentliche Beobachtungen in grössere Mappen systematisch dem In 
halte nach ordnete und mit laufenden Nummern versah, ferner auch 
inhaltlich den Papieren eiläuternde Anmerkungen hinzufügte und zum 
grössten Tlieile die Vergleichsterne der Kometen nach dem von Baily 
herausgegebenen Kataloge der La LANDE’schen Beobachtungen indenti- 
ficirte. 
Olbers’ Zeitbestimmungen. 
Bei der vorliegenden Bearbeitung dieses gesammten Materials wurden 
nun zunächst die Zeitbestimmungen von Olbers einer näheren Unter 
suchung unterzogen. 
Wie in der Einleitung bereits erwähnt wurde, hat Olbers seine 
Zeitbestimmungen grösstentheils durch das Beobachten des Verschwindens 
von Fixsternen hinter dem etwa 150 m von seinem Observationszimmer 
entfernt liegenden Domthurme ausgeführt. (Bis zum Jahre 1799 wurde 
ein anderer nach Südosten gelegener Thurm zu diesen Beobachtungen 
benutzt, jedoch finden sich von diesen Zeitbestimmungen keine Original 
zahlen in den Manuskripten.) Ueber die Anordnung der Beobachtungen 
ist bereits oben in der Einleitung pag. 9 nach der Publikation von 
Olbers in Zach’s Monatlicher Korrespondenz III. pag. 124 ausführlich 
berichtet. Es ist nur nöthig hier hinzuzufügen, dass bis zum Jahre 1815 
ausschliesslich der HoFMANN’sche Kometensucher als Fernrohr, von jenem 
Jahre aber an auch vielfach der FRAUNHOFER’sche angewandt wurde. 
Als Beobachtungsuhr diente die im Observationszimmer zwischen den 
beiden südöstlichen Fenstern aufgestellte CASTEN’sche Pendeluhr, welche 
mittlere Zeit angab. Für den vorliegenden Zweck handelte es sich zu 
nächst hauptsächlich darum, möglichst genau das Azimuth des Vertikal 
kreises zu bestimmen, in welchem die Sterne von dem Beobachtungs-
	        
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