Man kann auch die Horizontal faden mit Hülfe von astro
nomischen Beobachtungen richtig stellen. Hie Sterne um den
Meridian herum, ändern ihre Höhe sehr wenig, und wenn das
Fernrohr im Meridiane aufgestellt ist, so wird ein Aequa-
torialstern im Gesichtsfelde, beinahe eine horizontale gerade
Linie beschreiben; tritt also ein solcher Stern in das Gesichts
feld, mitten zwischen den Horizontalfäden ein, so muss er,
wenn die Fäden horizontal sind, auch beim Austritte aus dem
Gesichtsfelde, mitten zwischen beiden Horizontalfäden sich
befinden; wenn der Stern aber, beim Austritte aus dem Ge
sichtsfelde, nicht mehr in dieser Mitte ist, so werden alsdann
die Fäden eine Neigung gegen den Horizont haben, welche
wie schon gezeigt wurde, leicht zu berichtigen ist,
Correctiöh des verticalen Höhenkreises.
53. Wenn das Instrument im Meridiane aufgestellt ist,
und sein Verticalkreis sich im Westen dreht, so wird seine
Gradtheilung von der Richtung des Zeniths aus, nach dem
Südpunkte des Horizontes und so weiter bis 360 0 abnehmen;
da aber der Verticalkreis, sich zugleich mit dem Fernrohre
dreht, der Vernier aber unten fest ist, so wird die Able
sung nach der eben erwähnten Richtung zunehmen. Da
mit man nun das Fernrohr auf eine gegebene Zenithdistanz
einstellen kann, muss man für jeden der Verniere, die an
beiden Lagerträgern einzeln befestigt sind, den entsprechen
den Ort des Zeniths auf dem Verticalkreise oder denjeni
gen Punkt der Theilung bestimmen, auf welchen der Vernier
weist, wenn die optische Achse des Fernrohres, gerade ge
nau auf das Zenith gerichtet ist. Um die beiden Verniere
zu unterscheiden, wollen wir den einen mit I, den anderen
mit II bezeichnen. Wünscht man nun den Ort des Zeniths
auf dein Kreise zu finden, wenn er gegen den Vernier I.