156
DAS KLEINE UNIVERSAL-INSTRUMENT von ERTEL.
64. Dieses Instrument ist hauptsächlich nach Hr. von
Struves Angabe construirt und wird zuweilen such Theodolit
genannt; mit Recht aber verdient es den Namen eines klei
nen Universal-Instrumentes, indem es beinahe mit gleicher
Sicherheit, sowohl horizontale als verticale Winkel misst, und
zugleich ein Passagen-Instruinent abgiebt, ohne dass an der
Aufstellung des Instrumentes irgend etwas geändert wird.
Winkel von verschiedener Art, lassen sich mit diesem Instru
mente bequem bis auf 1 oder 2 Bogensecunden messen, (Astr.
Nachrichten No. 292. J. 1836 ; es ist also für viele geodeti
sche Operationen und geographische Ortsbestimmungen ein
geeigneter Apparat, dabei auch leicht transportabel, und daher
den reisenden Naturforschern und Astronomen ganz vorzüg
lich zu empfehlen. Das ganze Instrument lässt sich in einen
Kasten, der nur einen Quadratfuss Grundfläche und 10 Zoll
Höhe hat, einpacken.
Auf Tafel V. erblickt man das Instrument in seiner halben
Grösse; Fig. I. stellt es in der Verticalprojection vor, wenn
die Gesichtslinie senkrecht auf die Horizontalachse KK fällt;
(Fig. 2.) wenn die Gesichtslinie in der Verlängerung jener
Achse, oder senkrecht zur Fläche des Höhenkreises P Q
angenommen wird.
Der messingne Dreifuss AA trägt den 6 zölligen hori
zontalen Limbuskreis T T und das, an der Büchse des
selben, festzustellende Versicherungsfernrohr H H\ der
Limbuskreis T hat eine Theilung von 10 zu 10 Minuten; die
beiden auf dem anderen Kreise U befindlichen zwei Yerniere
geben jeder 10 Secunden an. Nahe am Centrum des Ver-