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E i n 1 e i t 11 n g.
I. JT3ie Erde hat eine sphäroidische, beinahe kugelför
mige Gestalt, so ungefähr wie sie aus der Umdrehung einer
Ellipse um ihre kleine Achse, entstehen würde. Auf welche
Weise man nun die Lage eines jeden Punktes auf der Erd
oberfläche bestimmen kann, wird uns die Betrachtung der
täglichen Bewegung der Gestirne zeigen; der Vollständig
keit wegen, wollen wir erst aber einige allgemeine Erklä
rungen vorausschicken.
Wenn wir uns auf einem freien Platze befinden, so stellt
die Ebene, welche dort die Oberfläche der Erde berührt,
unseren scheinbaren Horiz ont dar; er ist parallel mit der
Oberfläche des stillestehenden Wassers, oder senkrecht auf
der Richtung der Schwere, welche durch einen, mit einem
Gewichte beschwerten, ruhig und freihängenden Faden ge
geben wird. Diese Richtung wird lothrecht oder verti-
cal genannt; verlängert man die Lothlinie nach oben, so
trifft sie den höchsten Punkt des Himmels, welcher gerade
über uns steht und unseren Scheitel oder das Zenith be
zeichnet; der entgegengesetzte, unter dem Horizonte liegende
Punkt, ist der Nadir. Alle durch die Lothlinie gehenden
Ebenen, stehen senkrecht auf dem Horizonte und werden
Vertical-Ebenen genannt.