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Hieraus sieht man, dass die untersuchten Fehler nur als
dann merkliche Correctionen nöthig machen, wenn die Zenith
distanzen klein werden; wenn zum Beispiel der beobachtete
Ort des Sternes dem höchsten Punkte E des kleinen Kreises
$ E entspricht, so wird % — o und aus der genauen Formel
a) folgt dann, dass*' — % — i-\- c; wenn daher % eine kleine
Anzahl von Minuten beträgt, so dass man in der Gleichung
(« , annehmen kann, dass cos % — 1, so wird auch die Cor-
rection von *, gleich der algebraischen Summe der Fehler i
und c werden. Bei gut berichtigten Instrumenten werden die
Fehler i und c nie mehr als ein Paar Minuten betragen können;
gewöhnlich aber werden sie noch kleiner sein; setzten wir
zum Beispiel i — -f- 60" und c — - 1- 60", so wird in diesem
Falle, wenn ^ = 1° ist, nach der Formel (6), die Correction
%* — z sehr nahe — 2", gefunden werden; bei z = 5 ( \ wird
sie aber schon kleiner als 0".4 und endlich bei z = 10 °,
kleiner als 0".2, so dass sie also über diese Grenze hinaus, +
beinahe als verschwindend angesehen werden kann.
Von den Correctionen, welche von dem Einflüsse
der Schwere auf das Instrument herrühren.
81. Oie Metalle aus denen man die verschiedenen Tlieile
der Instrumente anfertigt, Averden niemals vollkommen ganz
hart, noch überhaupt gleichartig sein; sondern >vir müssen
in ihnen eine stärkere oder schwächere Biegsamkeit annehmen,
Avelche an verschiedenen Stellen, verschieden sein wird. Folg
lich wird auch die Schwerkraft sowohl in der horizontalen
Achse, um Avelche das Fernrohr sich dreht, als auch in dem
Fernrohre und in dem in Grade eingetheilten Kreise selbst, ver
schiedene Durchbiegungen hervorbringen. Diese Biegungen
sind besonders wichtig; die erste hat einen Einfluss auf die