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so schwer sind, dass ungeachtet der Festigkeit des Metalles,
man doch annehmen muss, dass sie dadurch in sich zusam
mengedrückt, an einigen Stellen aber ausgedehnt werden;
wodurch denn der Gradbogen am Umfange des Kreises, seine
Kreisform verlieren muss, und folglich auch bei der Messung
von verticalen Winkeln, bedeutende Fehler entstehen können.
Beobachtet man nun in beiden entgegengesetzten Lagen des
Instrumentes (Kreis Ost und Kreis West), zuerst einen Stern
direct, und darauf sein gespiegeltes Bild in einem Quecksil
ber-Horizonte, und liest alsdann jedesmal die entsprechenden
Vernier-Angaben am Verticalkreise ab, so lässt sich zeigen,
dass die mittlere aus diesen Beobachtungen gefundene Höhe
des Sternes, frei von den Einflüssen sein wird, welche die
Schwerkraft auf die Form des Kreises und auf die Bie
gung des Fernrohres ausübt. Es giebt noch andere Metho
den um diese Einflüsse zu eliminiren; jedoch wollen wir uns
hier nicht weiter über diesen für unser Werk fremdartigen
Gegenstand verbreiten, sondern lieber auf die darauf bezüg
lichen wichtigen Untersuchungen Struve’s in seiner Beschrei
bung der Pulkowaer Sternwarte, und ebenfalls auf Bessels
Untersuchungen in den astronomischen Nachrichten für das
Jahr 1843, in dieser Bezeichnung verweisen
Von den verschiedenen Fehlern der
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Gradtheilung an WinkeJmess - Instrumenten.
lstens Von der excentrischen Lage des Umdrehungscentrums ,
und von der Entfernung der Verniere.
84. Wir wollen zuerst annehmen, dass der eingetheilte
Kreis, nur einen einzigen Vernier hätte, der an einem Lineale