Full text: Abriss der practischen Astronomie (1. Band)

die gerade Aufsteigung der eingebildeten Sonne dein Abstande 
der wahren Sonne in der Ecliptic vom Frühlingspunkte, gleich 
ist. Hierdurch wird man stets leicht den Ort der eingebil 
deten Sonne an der Himmelskugel berechnen können; die 
Zeit, welche zwischen zwei aufeinanderfolgenden Durchgän 
gen derselben durch einen Meridian verfliesst, heisst ein 
mittlerer Tag, und der Augenblick des Durchganges durch 
den Meridian selbst, der mittlere Mittag. Der Unterschied 
zwischen den geraden Aufsteigungen der wahren und ein 
gebildeten Sonne, oder der Zeitunterschied zwischen dem 
wahren und mittleren Mittage, heisst die Zeitgleichung; 
sie dient zur Verwandlung der wahren Sonnenzeit in mitt 
lere und umgekehrt, indem man unter wahrer Zeit diejenige 
versteht, welche durch die Bewegung der wahren Sonne 
gemessen wird. Die Zeitgleichung ändert sich beständig; 
man findet sie für den Mittag eines jeden Tages im Jahre, in 
allen astronomischen Jahrbüchern voraus berechnet; für eine 
andere Zeit erhält man sie durch Interpolation. 
Ein mittlerer Tag wird in 24 Stunden getheilt; seine 
Dauer ist sich immer gleich und übersteigt die des Slerntages 
um 3' 55, 91 mittlere, oder 3' 56", 55 Sternzeit; bezeichnet 
man daher durch m die Zahl von mittleren Stunden, und 
durch m * die Zahl von Sternstunden, welche auf einen und 
denselben Zeitraum gehen, so ist überhaupt 
m 
24 /* 
24 h 4- 3' 56", 55 
m. 
24 A — 3' 55", 91 
24 a 
Um diese Reduction zu erleichtern, hat man Tafeln berechnet, 
wodurch man bequem jedes Sternzeit-Intervall in das ihm 
entsprechende, in mittlere Zeit ausgedrückte verwandeln 
kann und umgekehrt. Aus dem oben Erwähnten, lässt es 
siehjiun leicht erklären, wie man aus Sternzeit, Sonnenzeit 
oder umgekehrt, ableiten kann. Drückt man nämlich den 
Stundenwinkel der Sonne in Zeit aus, so erhält man die 
wahre Zeit, oder die Zahl von Sonnenstunden, welche seit
	        
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