Full text: Abriss der practischen Astronomie (1. Band)

15. Wir wollen nunmehr untersuchen, wie man bei 
Gestirnen die Parallaxe in gerader Aufsteigung und Ab 
weichung berechnet; bezeichnen wir hierzu die wahre gerade 
Aufsteigung und Abweichung des Gestirns, wie sie von ei 
nem Beobachter vom Centrum der Erde aus erblickt würden, 
und wie sie in den astronomischen Ephemeriden gegeben 
werden, durch a und <5, die scheinbare gerade Aufsteigung 
und Abweichung dagegen, wie sie vom Beobachtungsorte 
auf der Erdoberfläche aus., gesehen werden, durch «' und d', 
so wird man die Parallaxen «' — « und 6' — d bequem 
nach der folgenden, von Olbers herrührenden Methode, be 
stimmen können. 
Man denke sich in der Ebene des Aequators X C Y 
(Fig. 6) eine gerade Linie C A~, durch den Mittelpunkt der 
Erde C\ so gelegt, dass sie an der Himmelskugel einen 
Punkt X treffe, dessen gerade Aufsteigung einer willkührlichen 
Grösse k gleich sei; diese gerade Linie wollen wir nun zur 
Coordinaten Axe der x wählen; die Achse der Y, sei eine auf 
ihr senkrechte gerade Linie C Y, die ebenfalls in der Ebene 
des Aequators liege, und die an der Himmelskugel einen 
Punkt treffe, dessen gerade Aufsteigung 90-j-A; sei; endlich 
sei die Achse der «, die auf beiden senkrechtstehende Linie 
CP, welche durch den Mittelpunkt der Erde C und den sicht 
baren Pol des Aequators P gehe. Aus dem Mittelpunkte des 
Gestirns <8 fälle man auf die Ebene X C Y das Perpendi 
kel S. N — und alsdann aus seinem Endpunkte N auf die 
Linie C A, ein Perpendikel N n = y, endlich sei C n nr x. 
Wir werden x positiv, von C aus gegen die gerade Aufstei 
gung k hin zählen, y sei positiv von C aus gegen 90 -f- k 
und endlich % positiv, von C aus gegen den sichtbaren, das 
heisst für uns den Nordpol. Nun werden diese drei Senk 
rechten ,r, y, x, welche Coordinaten genannt werden, die 
Lage des Centrums des Gestirns in Bezug auf das Centrum 
der Erde bestimmen. Bezeichnet man daher die Entfernung
	        
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