Anhang: Der Durchmesser der Sonne.
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eine etwaige Abplattung sich wegen der Neigung des Sonnenäquators
gegen die Ekliptik in Abweichungen der Monatsmittel von dem
Jahresmittel documentiren müssen. Eine Abplattung von 1" oder von
1 /i92o d es Durchmessers würde die Abweichungen der Monatsmittel nach
folgender Formel geben:
± (O'.'Ol sin 2t -t- 0709 cos 2t),
wobei das obere Zeichen für den horizontalen, das untere für den ver-
ticalen Durchmesser gilt.
Die Beobachtungen geben hierfür nach Auwers folgende Wertlie:
horizontaler Durchmesser Gewicht
Greenwich — 0707 sin 2t - f- 0700 cos 2t 3
Neuchâtel + 0.08 sin2i+ 0.07 cos 2t 3
Washington — 0.03 sin 2t -f- 0.04 cos 2t 2
Oxford — 0.08 sin 2t + 0.28 cos 2t 1
verticaler Durchmesser
Greenwich — 0702 sin 2t — 0703 cos 2t 3
Washington — 0.04 sin 2t — 0.10 cos 2t 2
Oxford -f 0.06 sin 2t 4- 0.04 cos 2t 1
Im Mittel werden die Abweichungen:
horiz. = — 0701 sin 2£ 4- 0706 cos 2 t
vertic. — — 0.01 sin 2t — 0.04 cos 2t.
Die Bestätigung des allein massgebenden Cosinusgliedes ist hiernach
sehr auffallend, sie würde eine Abplattung von 74000 anzeigen; es ist
aber zu bemerken, dass die Unsicherheit dieser Bestimmung gerade dem
rechnungsmässigen Betrage der Axendiffcrenz gleichkommt.
Eine Entscheidung hierüber, sowie ein der Wahrheit möglichst nahe
kommender Werth des absoluten Sonnendurchmessers lässt sich nur durch
Heliometerbeobachtungen erzielen, einmal, weil diese Beobachtungs
methode an sich die bei weitem genaueste ist, und dann, weil die hier
bei herzustellende Berührung der beiden völlig gleichartigen Ränder
zweifellos weniger subjectiven und constanten Fehlern unterworfen ist,
als die Berührung verschiedener Objecte wie Sonnenrand und Faden.
Die äusserst zahlreichen Bestimmungen des Sonnendurchmessers,
welche von einer grösseren Zahl von Astronomen bei Gelegenheit der
deutschen Venusexpeditionen erhalten worden sind, sind deshalb von
Scheine r, Strahlung u. Temperatur d. Sonne. 7