Full text: Strahlung und Temperatur der Sonne

Die Wärmestrahlung der Sonne. 
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dass diese Bestimmungen nur wenig geeignet sind, wissenschaftlich 
weiter verwerthet werden zu können. Sie leisten nichts Anderes, als 
unseren direeten Augenschein über die enorme Helligkeit der Sonne 
einigermassen durch Zahlen zu fixiren; sie sind aber nicht im ent 
ferntesten zu verwenden, um Fragen Uber etwaige säculare oder perio 
dische Aenderungen dieser Helligkeit anzusckliessen. 
Die Wärmestrahlung der Sonne. 
Jede Strahlungsart, die von einem Körper absorbirt wird, kann sich 
in Wärme umsetzen. Nach der Definition eines absolut schwarzen 
Körpers wird daher bei dessen Verwendung als Auffänger der Strahlung 
die gesammte Strahlungsmenge in Wärme verwandelt werden, und die 
Messung derselben würde daher die Gesammtcnergie der Strahlung 
ergeben. Da man aber absolut schwarze Körper nicht verwenden kann, 
so erhält man aus Strahlungsbeobachtungen stets einen zu kleinen Werth 
der Strahlungsenergie. Als Stoffe, die sich dem schwarzen Körper am 
meisten nähern, verwendet man hauptsächlich Russ und Platinschwarz; 
aber der blosse Augenschein lehrt schon, dass merkliche Mengen von 
Licht von diesen Stoffen reflectirt werden. Wie sich dieselben in der 
ultrarothen Strahlung verhalten, ist nicht bekannt; es steht jedoch fest, 
dass die Absorptionsfähigkeit mit zunehmender Wellenlänge immer mehr 
abnimmt, und dass die Strahlen sehr grosser Wellenlängen (/, = über 1 mm) 
ganz ungehindert durch die genannten Stoffe hindurchgehen. Nur von 
guten Leitern, insbesondere von Metallen, werden diese Strahlen aufge 
halten, resp. reflectirt; es findet aber dann keine directe Umsetzung in 
Wärme statt, sondern es werden elektrodynamische Erscheinungen hervor 
gerufen. Sollte die Sonne elektrodynamische Strahlen aussenden, so würden 
dieselben bei der Energiebestimmung der Strahlung nicht mitwirken. 
Ganz besondere Schwierigkeiten erwachsen wegen der unvoll 
kommenen Schwärze unserer absorbirenden Stoße bei der Lösung des 
Problems, die Strahlungsenergie als Function der Wellenlänge darzu- 
stellen, einer höchst wichtigen Aufgabe, da die theoretische Möglichkeit 
vorliegt, aus der Lage des Energiemaximums einen Schluss auf die 
Temperatur des strahlenden Körpers zu ziehen. Mit dieser Aufgabe 
haben sich viele Physiker beschäftigt, insbesondere Langley, dem es 
gelungen ist, mit Hülfe von selbstregistrirenden Bolometern die Form 
der Energiecurve bis zu sehr grossen Wellenlängen festzulegen und auch 
die durch Absorption auf dem Wege, den die Sonnenstrahlung zu pas- 
siren hat, verursachten Discontinuitäten der Curve mit einer Genauigkeit,
	        
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