Die Wärmestrahlung der Sonne.
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über die Helligkeitsabnalime angestellt hat, die mit den besten neueren
Messungen sehr gut stimmen. Um so merkwürdiger ist es, dass noch
im Anfänge dieses Jahrhunderts Arago an der Realität dieser Er
scheinung zweifelte und dadurch Veranlassung gab, die neuentdeckte
Photographie zum ersten Male auf die Sonne anzuwenden.
Nach Bouguer hat Chacornac 1 ) wieder Messungen angestellt, bei
denen er als erster den störenden Einfluss der bräunlicheren Färbung
des Randes auf die Messungen erwähnte. Bei einer Distanz vom Mittel
punkt von 0.3 Halbmesser fand er die Helligkeitsabnahme noch unmerk
lich, bei 0.5 betrug sie 8% und am Rande etwa 50%- Die später
folgenden Beobachtungen von Liais 1 2 ) können ihrer geringeren Genauig
keit halber übergangen werden; einigennassen bessere Resultate erhielten
erst 1874 Pi ckering und Strange 3 ). Sie fanden für die beigeschriebenen
Abstände von der Mitte folgende Helligkeitsverhältnisse.:
Abstand
von der Mitte
Intensität
0.0
100
0.1
99
0.2
98
0.3
96
0.4
94
0.5
91
0.6
87
0.7
82
0.8
75
0.9
63
1.0
37
Die bisher aufgeführten Zahlen haben für unsere Zwecke kein be
sonderes Interesse; aus ihnen kann der Verlust der Lichtstrahlen in der
Sonnenatmosphäre abgeleitet werden, deren Betrag in einem absoluten
Masse wir aber gar nicht kennen, und deren relative Werthe sehr un
sicher ausgefallen sind. Für uns haben ein wesentlicheres Interesse erst
die für die einzelnen Wellenlängen abgeleiteten Absorptionswerthe,
und insbesondere diejenigen der Wärmestrahlung.
1) Compt. Rend. 49, 806.
2) Mem. de la Soe. d. Sciences de Cherbourg 12, 277.
3) Proc. Amer. Acad. (2) 2, 428.