Full text: Strahlung und Temperatur der Sonne

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Scheiner, Strahlung und Temperatur der Sonne. 
ab. Mayer benutzte ein Doppelsalz von Kupfer- und Quecksilberjodid, 
welches durch Wärme geschwärzt wird. Ausser der Randabsorption 
glaubte er, aus wenigen Beobachtungen schliessen zu können, dass auf 
der Sonnenscheibe ein begränztes Gebiet einer Maximalstrahlung vor 
handen sei, dessen Grösse wechsle, und welches sich auf der Sonne 
selbst bewege. Irgend eine Beachtung dürfte dieses Resultat nicht ver 
dienen. 
Die ersten Messungen sind von Secchi 1 ) und H. C. Vogel 2 ) mit 
Hülfe von Thermosäulen erhalten worden. Die Resultate beider stimmen 
sehr gut mit einander überein, und deshalb hat sie Vogel zu der folgen 
den Tabelle vereinigt: 
Abstand 
von der Mitte 
Intensität 
0.0 
o 
o 
0.2 
99 
0.4 
98 
0.6 
94 
0.7 
89 
0.8 
82 
0.9 
69 
1.0 
40 
Secchi ist hierbei zu dem Schlüsse gelangt, dass die Sonnenstrahlung 
nach den Polen zu abnehme, und zwar betrage diese Abnahme bei einer 
Breite von 30° bereits 6%. 
Ericsson 3 ) hat eine sehr eigenthümliche und nicht gerade empfehlens- 
werth erscheinende Methode der Abblendung einzelner Theile des Sonnen 
bildes in einem Fernrohr von sehr langer Brennweite benutzt. Er findet, 
dass das Strahlungsverhältniss von Rand zu Mitte 0.638 beträgt, wobei 
die Mitte der strahlenden Randzone 49" vom wirklichen Sonnenrande 
entfernt war. 
Recht zahlreiche Beobachtungen, aber nur an einem Tage, haben 
Cruls und Lacaille 4 ) angestellt. Sie projicirten das Sonnenbild auf 
einen am Fernrohr befestigten Schirm, in dessen Mitte sich unverändert 
die Thermosäule befand, deren beide Löthstellen abwechselnd bestrahlt 
1) Astr. Nachr. 34. 2) Ber. Berliner Akad. 1877. 
3) Nature, 12, 517; 13, 114, 224. 4) Compt. Rend. 88, 570.
	        
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