Bestimmung der Zeit.
91
Nenner aber 360°, oder 24 h ist. Das Product, welches man erhält,
wird addirt, oder subtrahirt, je nachdem man sich in östlicher
oder westlicher Länge befindet.
Beispiel. Soll für 1856 Juli 23 in 67° oder 4 1 ' 28 m west
licher Länge die Zeit des Meridiandurchganges des Mondes be
stimmt werden, so nimmt man zuvörderst die Zeit, um welche der
Mond an diesem Tage zu Greenwich im Meridian ist.
In dem Jahrhuche findet man hierfür: 17 h 27,7 m
Meridiandurchgang am 24. Juli . . 18 h 18,0"'
den Unterschied
multiplicirt man mit
67 4 h 28 m
36Ö od *r=°> 18h >
und addirt man das Product . .
= 50,3"
, = 9,4"
zu 17 h 27,7”
so erhält man 17 h 37,1 ,n
als die Durchgangszeit des gegebenen Ortes in mittlerer Zeit.
Wenn der Ort aber unter 67° östlicher Länge läge, so müsste
man die Differenz zwischen der Durchgangszeit am 24. Juli und am
vorhergehenden Tage = 16 h 39,1 m berechnen und diese mit 0,186
multipliciren, das Product 8,2 aber von 17 h 27,7”' abziehen. Auf
diese Weise würde sich 17 h 27,7 m — 8,2 m = 17 h 19,5 m als die
mittlere Ortszeit für den Durchgang des Mondes heraussteilen.
Wenn man bei dieser Rechnung die zweiten Differenzen ver
nachlässigt, so kann die gefundene Zahl von der wahren um 0,5 m
abweichen.
Aufgabe. Den Stundenwinkel eines Gestirns zu fin
den, wenn die Ortszeit und Länge des Beobachtungs
ortes bekannt sind.
Um den Stundenwinkel zu erhalten, verwandelt man die Orts- 94
zeit in Sternzeit und zieht von dieser die gerade Aufsteigung des
Sterns ab.
Beispiel 1. Es werde der Stundenwinkel des Regulus 1856,
August 7, 10 h 17 m in 7° 12,8' östlicher Länge gesucht.
Gegebene Ortszeit — 10 h 17 m 0 R ,
7° 12,8' östliche Länge ... 28 m 51,2 S
Greenwicher mittlere Zeit . . — 9 h 48 ,n 8,8 S