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Bestimmung der wahren Höhe.
liehen Richtung abgelenkt werden. Man nennt diese Ablenkung
des Lichtes von seiner geradlinigen Richtung die Brechung oder
Refraction desselben.
Um die Gesetze, nach welchen das Licht gebrochen wird,
kurz und bestimmt ausdrücken zu können. denke man sich in dem
Punkte C (Fig. 57), wo
der einfallende Strahl
EC die Trennungsfiä-
che beider Mittel, JJ A ,
trifft, eine Senkrechte
oder das Einfallsloth
CE und durch dieses
und den einfallenden
Strahl E C eine Ebene
gelegt. Ist alsdann
C E der gebrochene
Strahl, so heissen ECD
der Einfallswinkel,
ECG der B r e c h u n g s -
winkel, E C E der
Ablenkungswinkel. Die Länge der Linie EII entspricht
dem Sinus des Einfallswinkels, die von G E dem Sinus des Bre
chungswinkels. Die Gesetze, nach welchen die Lichtstrahlen ge
brochen werden, sind alsdann:
1. Der gebrochene Strahl liegt in der durch das Einfallsloth
und den einfallenden Strahl gelegt gedachten Ebene.
2. Wenn ein Lichtstrahl aus einem dünneren Mittel in ein dich
teres übergeht, so macht er in letzterm mit dem Einfallslotlie einen
kleinern Winkel als im erstem; geht er aber aus einem dichtem Mit
tel in ein dünneres über, so wird er vom Einfallslothe weggebrochen.
3. Der Lichtstrahl wird, wie der Holländer Snellius schon
1G25 entdeckte, so gebrochen, dass die Sinus der Winkel, wel
che der Strahl in beiden Mitteln mit dem Einfallslothe macht,
für. jede zwei Mittel ein unveränderliches Yerhältniss haben. Die
ses letztere Verhältniss heisst das Brechungsverhältniss. In run
den Zahlen beträgt letzteres für Luft und gemeines Glas 3 : 2,
oder genauer 17 : 11, für Crownglas 1,55 :1, für Elintglas 1,58: 1,
für Luft und Wasser 4 : 3.
Die Lichtstrahlen nun, welche von irgend einem Gestirne auf
die Atmosphäre unserer Erde treffen, werden nach den angegebe-
Fig. 57.