168
Bestimmung der wahren Höhe.
hälftet man alsdann den durch Messung gefundenen Winkel und
erhält dadurch die scheinbare Höhe.
Hat man den Kimmabstand gemessen, so subtrahirt man die
Kimmtiefe und erhält dadurch die scheinbare Höhe.
Um von der scheinbaren Höhe aus zur wahren Höhe des
Mittelpunktes zu gelangen, muss man den gemessenen Winkel bei
den Fixsternen vom Einflüsse der Refraetion, bei den Planeten
von der Wirkung der Refraetion und Parallaxe, bei der Sonne
und dem Monde von der Einwirkung der Refraetion und Parall
axe befreien und daneben die Grösse des Halbmessers in Rech
nung bringen.
161 Für einen Fixstern ist
die wahre Höhe = scheinbare Höhe — Refraetion.
Beispiel. Durch Messung mittelst des Quecksilberhorizonts
hat man die doppelte Höhe des Sterns a .Cygni = 67° 42' gefun
den. Der Indexfehler betrug — 0° 1' 20", der Barometerstand
war 28" 6"' Par. M., das Thermometer zeigte —f— 11,0° R. Man
soll die wahre Höhe bestimmen.
Gemessene doppelte Höhe = 67° 42' 0"
Indexfehler = 1' 20"
Verbesserte doppelte Höhe = 67° 40' 40"
die wahre Höhe = scheinbare Höhe — Refraetion -f Parallaxe.
Beispiel. Die scheinbare Höhe der Venus wurde am 11. Fe
bruar 1857 = 20° 10' gefunden, die Horizontal - Parallaxe war
10,4". Welches ist die wahre Höhe?
Scheinbare Höhe
= 33« 50' 20"
Mittlere Refraetion für 33° 50' (Tafel IX.) . 1' 26"
n m /m j? v\ M.Refr. l'26"i ,
Correct. für Temp. (Taf. X.) — 1,0'
Temp. 11,0°
Correct. für Barom. (Taf. XI.)
Refraetion .
Wahre Höhe
1' 27" 1' 27"
¿= 33° 48' 53".
162 Für einen Planeten ist