222 Das astronomisch-nautische Diagramm.
Himmel den Seefahrer verhindert, die zu der Ortsbestimmung 2.
nöthigen astronomischen Beobachtungen zu machen. In diesem durch 1
Falle muss er sich begnügen, den Ort seines Schiffes, d. i. die 3.
Länge und Breite desselben, aus der Richtung und Länge des giebt t!
Weges, welchen das Schiff zurückgelegt hat, zu bestimmen. Die 4.
Richtung giebt der Compass an, die Länge wird aus den mit dem des La
Logg angestellten Messungen abgeleitet. Bei diesem Verfahren Seemei
die Lage zu bestimmen, kommen folgende Kunstwörter vor. \ <
1 . Der Curs. Dieses ist der Winkel, welchen die den Weg leicht,
bezeichnende Linie mit dem Meridian bildet. Dieser wird ge- um wk
wohnlich in Compassstriehen, aber auch in Graden angegeben. Schiffe
Segelt z. B. ein Schiff in der Richtung'West-Nord-West, so ist sein An
Curs = 6 Strich = 67° 30'. AG so,
2. Die Distanz. Dieses ist die Zahl von Seemeilen, welche man in
ein Schiff in einem geraden Curse gesegelt ist. An
3. Der Breitenunterschied oder die veränderte Breite ist fVv^c
die Meilenzahl, um welche sich das Schiff durch den innegehalte- über'15
nen Curs und die zurückgelegte Distanz von dem Orte, von wel- Breite i
ehern es ausfuhr, nach Norden oder Süden entfernt hat. Zahlen
4. Die Abweichung endlich, ist die Anzahl von Seemeilen,
um welche sich das Schiff durch den zurückgelegten Weg von
dem Meridian des Abfahrtsortes entfernt hat.
Die Regel für die Bestimmung des Breitenunterschiedes und
der Abweichung durch das Diagramm ist folgende.
1 . Man ziehe AG (Fig. 90) so, dass der Winkel FAG dem
Curse gleich ist.