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Bestimmung der Breite.
zonts stand. Die Bezeichnung der Zenithdistanz eines Gestirns
ist immer mit der Richtung des Schattens gleichnamig, welchen
das Licht des beobachteten Himmelskörpers verursacht.
In niedrigen Breiten ereignet es sich wohl, dass die Declina-
tion grösser ist, als die Zenithdistanz. In diesem Falle wird die
letztere von der erstem subtrahirt. Auf diesen Fall bezieht
sich Fig. 92. Es ist hier:
AZ = AS — ZS
oder <p = <S — Z.
Die allgemeine Regel für die Bestimmung der Breite aus der
bei der obern Culmination^ beobachteten Höhe eines Gestirns
Fig. 92.
heisst: Wenn die Declination und Zenithdistanz gleich
namig sind, so ist die Breite gleich der Summe bei
der; wenn die Declination und Zenithdistanz aber
ungleichnamig sind, so ist sie der Differenz beider
gleich und zwar stimmt sie dem Namen nach mit der
grossem von beiden überein.
229 Beispiel. Am 22. August 1856 wurde 8°36' östlich von
Greenwich die Meridianhöhe des untern Randes der Sonne 46° 36'
gefunden. Die Höhe des Auges war 14', der Indexfehler betrug
— 1' 20". Es soll die Breite berechnet werden.