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Bestimmung der Zeit.
in dem „Nautischen Jahrbuche“ von Bremiker mit Bestimmung
der Breite nach der Höhe des Polarsterns überschriebe-
nen Tafeln wird die Rechnung nach jener Formel sehr verein
facht. Die Anwendung aber, welche man von den in den genann
ten Tafeln enthaltenen Zahlen bei der Correction der gemesse
nen Höhen macht, ist aus den Argumenten jener Tafeln ohne
Weiteres ersichtlich.
Die Beobachtung betreffend, so ist noch zu bemerken, dass,
wenn die Umstände der Art sind, dass bei klarem Horizont bei
der Messung der Höhe des Polarsterns es etwas schwierig ist, sein
reflectirtes Bild zur Kimm herab und damit zur Coincidenz zu
bringen, es vortheilhaft sein kann, den Sextanten so zu halten
und die Alhidade so zu drehen, dass die Kimm zum Polarsterne
hinaufgebracht wird, dieser letztere also der direct gesehene Ge
genstand ist.
II. Bestimmung der Zeit.
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1. Bestimmung der wahren und mittlern Zeit sowie
des Standes der Uhr durch Beobachtung correspon-
dirender Höhen.
239 Die bequemste und sicherste Methode, um die Zeit für einen
auf dem Festlande liegenden Ort zu bestimmen, sowie sich über
den Stand und Gang eines Chronometers zu vergewissern, ist die
der Beobachtung correspondirender Höhen.
Diese Methode besteht darin, dass man die Höhe eines Ster
nes vor seinem Durchgänge durch den Meridian durch einen Win
kelmesser feststellt und für denselben Augenblick die Zeit der
Uhr aufzeichnet; dann, nach dem Durchgänge des Sterns durch
den Meridian, die Zeit abwartet, wenn er wieder dieselbe Höhe
erreicht. Der Augenblick des Durchganges des Sterns durch den
Meridian liegt in der Mitte zwischen den beiden Augenblicken, in
welchen der Stern vor und nach seiner Culmination dieselbe Höhe
hatte. Wenn nun die Zeit, um welche der Stern durch den Me
ridian gehen muss, noch auf eine andere Weise bestimmt werden
kann, so giebt die Vergleichung der Mittelzeit, welche man aus
den bei den Beobachtungen aufgezeichneten Uhrzeiten abgeleitet