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Bestimmung der Lage
Bestimmung der Lage der Gestirne am Himmels
gewölbe.
Die Bestimmung der Lage ist immer bezüglich (relativ),
d. h. sie geschieht dadurch, dass man die Lage von Linien und
Flächen, welche man sich durch den Punkt, dessen Lage bestimmt
werden soll, gelegt denkt, gegen andere Linien und Flächen von
schon bekannter Lage näher bezeichnet.
Insofern es hier um die nähere Bestimmung der Lage der
Himmelskörper zu thun ist, müssen wir uns zuvörderst über einen
Punkt oder Ort verständigen, von welchem wir hierbei ausgehen
wollen.
Wäre es möglich, den Mittelpunkt des Weltalls anzugeben, so
wäre es am zweckmässigsten, von diesem auszugehen. Allein das
Weltall ist unendlich, insofern kann von einem Mittelpunkte des
selben nicht die Rede sein. Schon den Alten war dieses zum Be
wusstsein gekommen. Der Ausspruch derselben nämlich: „die
Welt ist eine Kugel, deren Mittelpunkt überall, deren Peripherie
nirgends ist,“ kann nicht wohl anders gedeutet werden. Da somit,
wegen der Unendlichkeit des Weltalls, jeder Punkt in demselben
als Mittelpunkt des Ganzen betrachtet werden kann, so scheint
es gleichgültig, ob man von seinem Standpunkte, vom Mittel
punkte der Erde, oder vom Mittelpunkte der Sonne ausgeht. Die
Geschichte der Astronomie lehrt, dass die Beobachter uranfäng-
lich von ihrem Standorte ausgingen, und auf diesen die Erschei
nungen bezogen. Claudius Ptolemäus (129 bis 141 v. Chr.) ver
einigte das ganze astronomische Wissen seiner Zeit zu einem
Systeme. Er ging hierbei von der Erde als Mittelpunkt des Uni
versums aus. Bei dieser AufTassungsweise des Ptolemäus, welche
er in seinem Lehrgebäude der Astronomie (bekannt unter dem
Namen „Almagest“) entwickelt hat, verharrten die Astronomen
nach ihm 1500 Jahre. Nicolaus Copernicus endlich stellte in
seinem 1543 erschienenen Werke: „ Nicolai Copernici Toriensis libri
sex de orbium coelestium revolutionibus'-'- die Phänomene des Himmels
dar, indem er sie auf die Sonne als Mittelpunkt bezog. Dieser
Weg, auf welchem die Menschheit im Laufe von Jahrhunderten
allmälig zu einer Einsicht in den Bau des Weltalls gelangte, ist
der, welchen jeder Einzelne, dessen Streben dahin geht, die Er-
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