141
die Wirkung von Centralkräften erhalten ha»
den. Um die Stärke dieses Schlusses zu zeigen, kann die
Figur der Erde uns zum Beispiel dienen, deren Rundung,
kleine Abweichungen, wovon die Ursachen bekannt genug sind,
bet Seite gesetzt, ein Phänomen ist, welches allgemein zuge;
standner Maßen eine Centripetalkraft entscheidend darthut.
Auch bedürfen wir nicht der umlaufenden Trabanten des Jupt»
ters, des Saturns, des Georgium Sidus (Uranus) uns
zu versichern, daß eben dieselben Kräfte gleichfalls in den
Massen dieser Planeten wohnen. Ihre Kugelgestalt allein
muß als ein hinreichender unbestreitbarer Beweisgrund für
diesen Punkt eingeräumt werden. Mit gleichem Recht wen.
den wir diesen Schluß auf den Körper der Sonne sowohl,
als des Mercurius, der Venus, des Mars und des Mondes
an, als welche ihre Kugelgestalt derselben Ursache zu verdanken
haben. Und wie können wir nun die Schlußfolge von uns
weisen, daß die Bildung der Sternhaufen und Nebel, von
denen wir gesprochen haben, nicht eben so sicher von Central»
kräften herrühren sollte?
Ueberdem so ist der Schritt, den ich hier in meinem
Schlüsse gemacht habe, in der That sehr leicht und so be»
schaffen, daß man ihn von selbst zugestehen sollte. Habe ich
nicht bereits gezeigt, daß diese Sternhaufen zu ihrer jetzigen
Bildung durch keine auf's Gerathewohl geschehene Zerstreuung
der Sterne haben kommen können? Dadurch, daß die Theorie
der Wahrscheinlichkeit die große Menge von Fällen, die
solchen Hypothesen entgegen sind, darlegt, demonstrirt sie so
zu sagen, daß die Sterne durch eine oder die andre Kraft so
versammelt sind. Und thue ich alsdann mehr, als bloß das
Nachdenken auf die Bedingungen leiten, unter welchen es
diese Kraft wirken sieht?
Zn einem Fall von solcher Wichtigkeit wird man mir er»
lauben, ein wenig ausführlicher zu seyn, und noch eine Zu»
gäbe von Beweisgründen aus dem innern Bauwerk sphärischer
Sternhaufen und Nebel beizufügen. Wenn wir finden, daß
es nicht nur eine allgemeine Form giebt, welche, wie bewte-