Full text: Ueber den Bau des Himmels ([Text])

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finden. Dazu kommt noch, das; die Sterne, welche wir 
isolirte nennen, umgeben sind von einer prächtigen Samm» 
Üing- unzähliger Sterne, die Milchstraße heißt; diese muß 
ein höchst kräftiges Gegengewicht entgegengesetzter Anziehun 
gen herbeiführen, wodurch die zwischen ihr liegenden Sterne 
in einem Zustande von Ruhe erhalten werden. Denn ob 
gleich von unsrer Sonne und allen Sternen, die wir se 
hen, mit Recht behauptet werden kann, daß sie in der 
Ebene der Milchstraße sich befinden, so bin ich doch jetzt 
nach lang fortgesetzter Ansicht und Untersuchung überzeugt, 
daß die Milchstraße selbst aus Sternen bestehet, die 
ans eine ganz andere Art ausgestreut sind, als die unmit 
telbar um uns her sich befindlichen. — Doch davon Meh- 
reres bei einer andern Gelegenheit (in den zwei letzten Ab 
handlungen). 
Aus der abgesonderten Lage der isolirten Sterne ergiebt 
sich, daß sie geeignet sind, die Mittelpunkte ausge 
dehnter Planetensysteme zu werden. Unsere Sonne 
ist davon ein überzeugender Beweis, sie ist nach unserer Klas- 
sifikazion ein solcher Stern. Da wir den Vortheil haben, 
mit Hülfe unserer Teleskope das Sonnensystem in allen seinen 
Theilen kennen zu lernen, und demnach hinlänglich mit dem 
selben bekannt sind, so findeich hier keine Gelegenheit, mich 
in's Einzelne seines Baues noch einzulassen. Die Frage 
entsteht aber, ob jeder isolirte Stern gleich unseres Sonne be 
gleitet wird von Planeten, Satelliten und zahllosen Kometen? 
Da nichts gegen diese Voraussetzung sich zeigt, so konnten 
wir, nach der Analogie, ihre Wahrscheinlichkeit zuge 
ben. Wollten wir aber diesen Grund auf andere Sternbil 
dungen ausdehnen, oder noch weiter auf jedes Gestirn am 
Himmel (wie häufig geschehen ist), so würde ich nicht bloß 
Anstand nehmen, sondern ich wäre selbst der Meinung — 
gemäß dem, was ich von den Sternen anführen werde, die 
zusammengesetzte sternige Systeme ausmachen —, daß das 
Gegentheil wahrscheinlicher der Fall sey, und daß wir ver-
	        
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