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men. Man muß daher voraussetzen, daß die Ausdehnung
nach der Lange wirklich die größte sey. Denn da wir sie
wirklich so sehen, so ist gewiß, daß sie wenigstens so groß
ist, als sie erscheint, während eine von den beiden andern
Abmessungen, wo nicht beide, gewiß kleiner seyn muß, als
die Lange. Diese Art von Erscheinung läßt die größte Ab»
Wechslung von verlängerter Gestalt und Lage zu. Und aus
der großen Anzahl von Nebeln, auf die ich mich bezogen,
ist das Daseyn solcher Nebelmasse leicht herzuleiten.
15. Von Nebeln, die unregelmäßige Ge;
stakt haben. Unter den verschiedenen Gestalten, die man
an den Nebeln gewahr wird, findet sich eine große Menge
von unregelmäßigem Aussehen. Die 93 dieser Klasse habe
ich in 2 Abtheilungen gebracht. —
I, 61 ist ,,ein sehr Heller kleiner Nebel, nördlich fol;
gend einem Stern der 9ten Größe; seine Gestalt ist unre«
gelmäßig." Siehe F i g. 9. II, 239 ist „ein zarter, ziemlich
großer Nebel, von unregelmäßiger dreieckiger Gestalt."
Wenn ich die Gestalt eines Nebels unregelmäßig nenne,
muß dieß so ausgelegt werden, daß ich keine besondere Ab-
messung desselben hinlänglich ausgezeichnet fand, um den
Namen Länge zu verdienen; denn hätte dabei eine solche
Unterscheidung sich befunden, so wäre Ausdehnung in der
Richtung der Länge angegeben worden; oder, wie es sich
auch häufig traf aus Mangel an Zeit, der Nebel wäre
schlechthin genannt worden ausgedehnt. Aus dieser Betrach;
tung folgt, daß die Ne bel Materie, wenn sie eine
irreguläre Gestalt annimmt, wie sie sich im Teleskop
zeigt, nach zweien ihrer Abmessungen nicht sehr verschieden
seyn kann; da dieß die dritte Dimension unbestimmt läßt,
so kann sie größer, gleich, oder kleiner seyn, als eine der
selben; doch damit sie größer oder kleiner sey, als die Ab-
messungen, die wir gewahr werden, so würde die ganz
besondere Lage derselben in der Richtung der Gesichtlinie
erfordert, welches wenigstens so weit unwahrscheinlich ist,
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