Full text: Ueber den Bau des Himmels ([Text])

auf die man sich verlassen könnte, zur Entscheidung zu 
bringen, wählte ich im März ìgn ein Teleskop, welches 
die nämliche Lichtstärke und Vergrößerung hatte wie das, 
so ich Z7 Jahr vorher gebrauchte, als ich die oben w 
mahnte Zeichnung entwarf. Die relative Stellung der Sterne 
war geblieben wie vorher, aber die Anordnung der Nebel« 
materie fand ich beträchtlich verändert. Der nördliche Zweig 
ft bleibt immer noch nahezu parallel mit den Sternen 2 
und 3; aber der südliche Zweig 8 dehnt sich jetzt nicht mehr 
gegen den Stern d, sondern seine Richtung geht nach e zu, 
welcher Stern sehr fein von ihm eingehüllt ist. Die Gestalt 
dieses Zweigs war auch darin verschieden, daß die Nebel- 
masse in dem Parallel der drei Sterne 1'ss etwas mehr als 
vormals gegen die nachfolgende (östliche) Seite sich gewandt 
hatte. Ich verglich auch das gegenwärtige AuSsehn dieses 
Nebels mit der Zeichnung, die Huyghcus in seinem Systema 
Saturnium p. Z gab, wovon Fig. 53 eine Copie ist. Die 
zwölf Sterne, welche er angab, sind hinreichend, um die 
Anordnung dieses Nebels zur Zeit seiner Beobachtung zu 
bestimmen. Aus ihrer Lage finden wir, daß der Nebel keinen 
südlichen Zweig harte; eben so wenig einen gegen Norden, 
außer wir wollten die Nebelmasse in der Richtung des Pa- 
rallels einen Zweig nennen, aber dann ist er nicht parallel 
mit der Linie vom Stern a nach 3; überdieß ist der Stern 
t' jetzt in zarten Nebel gehüllt, welcher auch beinahe bis 
zum Stern g hinauf reicht, und den Stern h ganz ein 
schließt. Den Stern t>, der jetzt ncblicht ist, hat er als 
vollkommen außerhalb der Nebelmasse angegeben , und man 
kann schwerlich voraussetzen, daß er wirklich in Nebel war, 
als Huyghcus ihn beobachtete. 
Die Veränderungen, die demnach, erwiesener Maßen, 
bereits Statt gefunden, eröffnen uns die Aussicht auf die 
jenigen, die in Zukunft späterhin durch die stufenweise 
Verdichtung der Ncbelmaterie herbeigeführt werden. 
Hätten wir nirgends ein Beispiel von Veränderung in dem 
Auösehn der Nebel, könnten wir sie als bleibende Himmels
	        
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