Full text: Ueber den Bau des Himmels ([Text])

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Aus der Geschichte der Sternkunde mag das Folgende 
dem Urtheil des Lesers forderlich seyn, so wie auch die bei 
gefügten Zeichnungen; die Entdeckung desselben machte 
H u y g h e n s. Er beschreibt sie selbst in seiner Abhandlung *), 
die den Namen Systema Saturnium hat. Seine Absicht 
war, durch Verfertigung großer Teleskope das Wesen der 
damals noch unerklärten Erscheinungen des Saturnrings zu 
ergründen; er hatte selbst Hand angelegt, und iLfüßige, 2z- 
füßige verschafft, womit er eine hundertfache Vergrößerung 
erreichte. Er giebt nun Beispiele über die Macht seiner Te 
leskope vom Jupiter, Mars, und kommt dann auf den Orion- 
nebel. „Ein merkwürdiges Phänomen an Fixsternen ist nie 
vorgekommen, meines Wissens noch von Niemand bis jetzt 
beobachtet und nur durch solche große Fernröhre genau zu beob 
achten. Im Schwert des Orions werden von den Astronomen 
drei Sterne gesetzt, sehr nahe bei einander. Als ich im Jahr 
1656 zufällig den mittlern derselben durch ein.Fernrohr be 
trachtete, zeigten sich mir, statt eines, zwölf (welches weiter 
nichts Neues ist). S. Taf. X. Fig. 1. Jene drei aber, 
die einander fast berühren, und noch vier andere, schienen 
gleichsam durch einen Nebel, so daß der Raum um sie her, 
wie er in der Figur gezeichnet ist, viel heller (illustrius) 
erschien, als der übrige Himmel; dieser war gerade sehr hei 
ter und erschien ganz schwarz, also war es, wie wenn eine 
Oeffnung hier wäre, durch welche die Aussicht in eine hellere 
Gegend sich darstellt. Dasselbe sah ich bis auf den heutigen 
Tag ganz unverändert, mehrmals, und an derselben Stelle; 
also daß dieß Wunderwesen, was es auch seyn mag, dort 
seinen Sitz wahrscheinlich auf immer hat; wenigstens habe 
ich ein ähnliches bei den übrigen Fixsternen nicht bemerkt. 
Denn die übrigen, die man für Nebel hielt, ja selbst die 
Milchstraße, durch Fernröhre betrachtet, zeigen nichts Neb- 
V.l v :v . . { ■“ 
*) Huyghens Opera varia, Tom. II, p, 523. 593. Leyden, 
1724.
	        
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