Full text: Astronomische Ortsbestimmung im Ballon

Libellen 
quadrant. 
II. Ausrüstung zur Ortsbestimmung im Ballon. 
Zu den Messungen von Gestirnshöhen in der Gondel wird der 
Libellenquadrant 2 ) verwendet, der in des Verfassers Hand 
buche der geographischen Ortsbestimmung ausführlich beschrieben 
ist. Dieser im Ballon freihändig zu benutzende und dabei zweck 
mäßig an einer langen, um den Ballonring gehenden Schnur auf 
zuhängende Höhenwinkelmesser beruht auf dem Prinzip, daß eine 
Libellenblase in das Gesichtsfeld des Fernrohrs gespiegelt wird 
und bei richtiger Höheneinstellung das direkt im Fernrohr an 
visierte Gestirn symmetrisch umspült. Zur Höhenmessung richtet 
man das Fernrohr des mit der rechten Hand am Holzgriff zu fassen 
den und möglichst senkrecht zu haltenden Quadranten auf das 
Gestirn, sucht das Bild des letzteren möglichst genau in der Mitte 
des Fadenquadrats festzuhalten und stellt die Libelle durch Drehung 
der in den Kreisbogen mit Zahnrädern eingreifenden Triebschraube 
mittels der linken Hand ungefähr wagerecht. Beim nochmaligen 
Hineinsehen in das Fernrohr nach dem möglichst scharf auf die 
Quadratmitte gebrachten Gestirn dreht man die Triebschraube 
noch etwas, bis die Enden der Libellenblase oben und unten gleich 
weit von der Fadenkreuzöffnung entfernt sind. Alsdann liest man 
am Kreise den Betrag des Höhenwinkels ab, wobei die Stellung 
des Nullstrichs des Nonius am Kreisbogen (Teilintervall i°) die 
ganzen Grade und die Koinzidenz eines bestimmten Noniusstriches 
2 ) Der Libellenquadrant ist, zugleich mit vollständiger Gebrauchsanweisung, 
zu beziehen vom Mechaniker Butenschön in Bahrenfeld bei Hamburg zum 
Preise von 60 Mark einschließlich eines von der Deutschen Seewarte ausgestellten 
Prüfungsscheines mit Angabe des Indexfehlers. Die für Nachtbeobachtungen außer 
dem noch notwendige elektrische Beleuchtungseinrichtung kostet etwa 7 Mark. 
Neuerdings ist der Libellenquadrant auch für den Ballongebrauch weiter verbessert 
worden, indem die Libellenblase im Gesichtsfelde des Fernrohrs bei Tag und bei 
Nacht dadurch noch besser sichtbar gemacht wird, daß unterhalb der Libelle eine 
reflektierende Platte aus weißem Zelluloid angebracht ist.
	        
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