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Abhandlungen.
Knoten. Und da nur bei 484 solchen Durchgängen der Wahrschein
lichkeit nach einmal ein Vorübergang des Kometen vor der Sonnen
scheibe erfolgt, so kann sich wahrscheinlich dies so seltene Phänomen
nur alle 322 Jahre x ) einmal zutragen. Rechnet man nun noch hinzu,
wie oft es in Europa wegen bedeckten Himmels oder wegen der Nacht
zeit unsichtbar bleiben muss, so darf man wohl nicht leicht hoffen, dass
irgend ein Astronom bald wieder so glücklich sein wird, als D’Angos
gewesen sein will.
5. Einige Bemerkungen über die Aufsuchung der Kometen.
Unterm 10. August 1806 aus Rehburg eingesandt.
[Astronomisches Jahrbuch für 1809, S. 240—248.]
Damit ein Komet uns in unserm Nachtfernrohr sichtbar werde,
muss er eine gewisse Lichtstärke haben. Ist der Abstand des Kometen
von der Erde =x, von der Sonne =y, so wird seine Lichtstärke im
Verhältniss von -5—2 sein, und man kann sie allgemein durch
x-y- x-y l
ausdrücken. Hierbei ist nun m von der eigentümlichen Grösse und
Beschaffenheit eines jeden Kometen abhängig und wird für verschiedene
Kometen sehr verschieden sein. Allein wenn gleich grosse Kometen
zuweilen eine Ausnahme machen, so wird man doch für den gewöhn
lichen Fall im Mittel annehmen können, dass der Koefficient von m
oder -—5—-z nicht kleiner als 1 sein darf, wenn der Komet dem Auge
ari
des Aufsuchers auffallen soll. Nehmen wir dies an, so lässt sich die
Begrenzung des Raums angeben, innerhalb dessen ein Komet sein muss,
um von uns gesehen oder aufgefunden zu werden. Ist nämlich
und r der Abstand der Erde von der Sonne, 90 die scheinbare Ent
fernung des Kometen von der Sonne, so haben wir, da
y 2 = x~ -J- r 2 — 2 rx cos cp
ist, die Gleichung
x i -j- r~x- — 2rx* cos cp — 1 = 0,
0 Oder allgemein in —- Jahren einmal, wenn man annimmt, dass jährlich
' m
«¿Kometen ihr innerhalb der Erdbahn gelegenes Perihelium erreichen.