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Abhandlungen.
g’iebt der Umstand, dass nicht alle Sternschnuppen herabwärts fallen,
sondern einige auch aufwärts steigen und in die Höhe gehen. Diese
schon aus den ersten Beobachtungen von Benzenberg und Brandes
sich ergebende Thatsache bewog Chladni anfänglich, seine schon aus
gesprochene Meinung von der Identität der Sternschnuppen mit den
Feuerkugeln und auch von ihrem kosmischen Ursprünge wieder auf
zugeben und sie für terrestrisch und in der Erdatmosphäre erzeugt zu
halten. Als er aber nachmals fand,*) dass auch viele wirkliche Feuer
kugeln aufwärts steigen, sich in Kurven, ja schlängelnd und im Zick
zack bewegen, so nahm er seine alte Meinung wieder an und erklärte
diese anormalen Bewegungen aus der durch den schnellen Lauf der
Feuerkugel vor ihr sehr zusammengepressten Luft, die diese wieder
aufwärts zurückschnelle. Wenn nun auch Brandes * 2 ) mit Recht erinnert,
dass solche Wirkungen, als Chladni und einige Andere der zusammen
gepressten Luft zuschreiben, mit den Bewegungsgesetzen eines nach
allen Seiten freien Fluidums unvereinbar sind, so kann der Widerstand
der verdichteten Luft doch gewiss, besonders wenn die Feuerkugeln
keine regelmässige Kugel-, sondern eine mehr abgeplattete, unregel
mässige Gestalt haben, wohl eine wellenförmige, schlängelnde, auf und
ab und auch seitwärts gekrümmte Bahn bewirken, wie denn auch schon
unsere Knaben solche Windungen an den von ihnen geworfenen Auster
schalen und platten Steinen bemerken. Allein die sprungweise ge
änderte Richtung der Bewegung und auch die steil aufwärts steigende
möchte ich mit Brandes mehr aus partiellen Explosionen herleiten, die
das Feuermeteor nach Raketenart in die Höhe treiben. Feuerkugeln
und Sternschnuppen, die in fast gerader Linie blos durch unsere Atmo
sphäre streifen, müssen ohnehin, wenn sie durch ihre Erdnähe gekommen
sind, sich wieder von der Oberfläche der Erde entfernen, und also auf
wärts steigen.
Wenn also die Feuerkugeln und die ihnen verwandten Stern
schnuppen nicht unserer Erde angehören, nicht in unserer Atmosphäre
erzeugt werden, sondern von aussen in diese hineinfliegen, so frägt sich,
woher sie denn kommen? Eine anscheinend sehr plausible Antwort war,
dass der Mond sie auf unsere Erde herabschleudere. Ich bin vielleicht
der Erste gewesen, der die Möglichkeit gezeigt hat, dass vom Monde
schwere Massen auf unsere Erde geworfen werden können, weil der
Mond ein so kleiner Körper ist und gar keine, oder doch so unbedeutende
Atmosphäre hat, dass diese den von ihm ausgeworfenen Körpern keinen
merklichen Widerstand leisten kann. Nach einer darüber angestellten
3 ) Gilbert’s Annalen, Bd. 58, p. 293.
2 ) Gehler’s Physikalisches Wörterbnch, neu bearbeitet, 4. Bd., p. 225—226.