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Abhandlungen.
ungemeine Menge von Sternschnuppen, wenigstens in jeder Minute zwei. 1 )
Zeitungsnachrichten zufolge wurden zu derselben Zeit auch in Tyrol
und dem südlichen Deutschland ungewöhnlich viele Sternschnuppen
gesehen.
In der Nacht vom 12. auf den 13. November 1832 wurde in Eng
land, dem östlichen Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz, am
Rhein, in Leipzig, Berlin, Riga u. s. w\ ein eben solcher grosser, un
geheurer Schwarm von Sternschnuppen beobachtet, 2 ) ganz vorzüglich
aber in Russland. In Orenburg schienen auch alle, wie 1799 in Amerika,
von Nordost nach Südwest zu gehen, und es ist nur zu bedauern, dass
dies merkwürdige Phänomen dort nicht von Sachkundigen beobachtet,
hauptsächlich nur von Schildwachen gesehen ist. 3 )
In der Nacht vom 12. auf den 13. November 1833 wurde in Nord
amerika eine ganz stupende Menge von grösseren und kleineren Stern
schnuppen gesehen, die das Volk in schreckliche Angst versetzten. Der
Professor Denison-Olmsted zu Newhaven in Massachusets hat dies Phä
nomen sehr umständlich beschrieben, und alle Beobachtungen darüber,
die zwischen dem 18. und 43. Breiten- und vom 61. bis zum 91. Längen
grade gemacht wurden, gesammelt. 4 ) Die Zahl der Feuerkugeln und
Sternschnuppen von den verschiedensten Grössen war ganz ungeheuer.
Nach dem Bericht eines Beobachters in Boston, der um 6 Uhr Morgens,
also nicht mehr zur Zeit des Maximums der Frequenz, am zehnten
Theil des Himmels in 13 Minuten 650 Sternschnuppen zählte, eine An
gabe, die er selbst und Professor Olmsted für zu gering hielt, berechnet
Arago die Zahl dieser Meteore während dieser Nacht auf 240 000.
Fast alle hatten Schweife. Der wichtigste Umstand aber ist, dass alle
diese Tausende von Sternschnuppen und Feuerkugeln, nach dem Zeug-
niss der mehrsten Beobachter und des Professor Olmsted selbst, beständig
von derselben Stelle am Himmel nahe bei y Leonis, oder wenigstens von
dem Raum innerhalb der sogenannten Sichel, welche die Sterne y, C, p
und £ des grossen Löwen bilden, ausgingen, unerachtet dies Gestirn
während der langen Dauer der Beobachtung seine Höhe und sein Azimuth
so sehr veränderte. Dies giebt einen unumstösslichen Beweis, dass diese
Sternschnuppen nicht an der Rotation unserer Erde theilnahmen, sondern
von aussen aus dem Welträume in unsere Atmosphäre kamen. Merk-
0 Arago Annuaire pour l’an 1836, p. 291.
2 ) Philos. Mag., 3. Ser., Tom. III, p. 37, Benzenberg a. a. Ort, p. 32. Gehler’s
Physikalisches Wörterbuch, neue Ausgabe, Bd. VIII, p. 1026, 1027. Poggendorff’s
Annalen, Bd. 29, p. 449.
3 ) Schumacher’s Astronomische Nachrichten, Bd. 13, No. 303, p. 241, 242.
4 ) Poggendorff’s Annalen, Bd. 33, p. 189 sq.