Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Kometen. 
Zeit der Sonnennähe 1797 Juli 9. 2 h 40' 31" mittl. Par. Zeit. 
Länge des <0, = 10 z 29° 15' 37" 
Neigung der Bahn . . . — 50° 40' 34" 
Länge der Sonnennähe . — l z 19° 27' 8" 
Kleinster Abst. v. d. Sonne = 0,526 61. 
Bewegung rückläufig. 
Diese Elemente vergleicht Herr Dr. Olbers mit den Beobachtungen; 
Herr von Zach hat ihm die aus den beobachteten Rektascensionen und 
Deklinationen hergeleiteten Längen und Breiten mitgetheilt, giebt die 
Unterschiede zwischen Beobachtung und Rechnung, der grösste ist in 
der Länge -f- 2' 26", wo die Beobachtung noch nicht durch Aberration 
und Parallaxe verbessert war; fast alle Unterschiede sind positiv und 
zeigen die Möglichkeit, durch schärfere Rechnung die Elemente noch 
etwas übereinstimmender mit den Beobachtungen machen zu können; 
es würde sich aber nach den Angaben, die man hier hat, nicht der 
Mühe verlohnen, und man kann so die Bahn für scharf genug bestimmt 
annehmen. Dieser kleine Komet ist der Erde sehr nahe gekommen, am 
nächsten den 15. August 23 u 39' mittlere Pariser Zeit, also den 16. kurz 
vor Mittag, nur 0,0880 des mittleren Abstandes der Erde von der Sonne. 
Damals musste der Komet am grössten erscheinen, auch bemerkt Herr 
Professor Rüdiger, dass sein Licht den 17. schon abgenommen habe. 
Beim Anrücken zur Sonnennähe im Mai und Junius war er zu entfernt, 
wahrgenommen zu werden; den 6. Mai um 12 Uhr war er durch den 
niedersteigenden Knoten gegangen, behielt bis zum 10. August südliche 
Breite ...; nach dem 16. entfernte sich die vorwärts gehende Erde und 
der rückwärts gehende Komet mit entgegengesetzten Geschwindigkeiten 
von einander, daher nahm er an Licht und Grösse so schnell ab. Herr 
Professor Tralles schätzte den Durchmesser am 16. auf 7' bis 10'. 
Den 19. ward in England mit einem Dollondischen Faden-Mikrometer 
in einem achromatischen Fernrohre der Durchmesser des hellen weissen 
Lichtes 2' 40" gemessen, der ganze Nebelkomet gegen 5'. Herr Dr. Olbees 
fand am 21. August den Durchmesser etwas mehr als 3'; denn der 
Komet brauchte immer über 12 Zeit-Sekunden, in das Feld des Fernrohres 
zu treten. Vergleicht man alle diese Angaben mit den Abständen des 
Kometen von der Erde, so wird man den wahren Durchmesser des im 
Fernrohr noch sichtbaren Nebels etwa 4500 geographische Meilen 
schätzen. Mit seinem sehr guten fünffiissigen Dollond, 74. Vergrösserung, 
fand Herr Dr. Olbees durchaus keinen Kern, durchaus nichts Festes, 
Körperliches, er schien nur eine leichte, ganz durchsichtige Dunstmasse, 
in den letzten Tagen der Beobachtung mit einer unbestimmten, fast 
irregulären Figur. Beim Kometen des vorigen Jahres blickte ein fester 
kleiner Kern deutlich durch. Herr Oberamtmann Schröter hat indessen
	        
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