Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

57. lieber den Schweif des grossen Kometen von 1811. 327 
auf einmal schnell zunehmen muss, gerade wie es sich hei diesem 
Kometen zeigte. Vielleicht war damals für jeden auf der Axe senk 
rechten Durchschnitt des Konoiden die Dicke der Dunstwände nicht 
viel über ^ des Halbmessers der inneren Höhlung. Dies giebt, wie 
man durch eine sehr leichte Rechnung findet, den hellsten Tlieil des 
Reifens etwas über viermal heller als den dunkelsten des inneren 
parabolischen Raums. Und an diesem Verhältniss mochte in der ersten 
Hälfte des September nicht viel fehlen. Nachmals wurde die Dicke 
der Dunstwände im Verhältniss gegen den Halbmesser der inneren 
Höhlung immer grösser, und so war schon gegen das Ende des Oktober 
die Helligkeit des Reifens viel weniger von der des inneren Raumes 
abstechend. 
Mir scheint aus dieser Form des Kometenschweifs deutlich zu folgen, 
dass die von dem Kometen und seiner eigenthümlichen Atmosphäre ent 
wickelten Dämpfe sowohl von diesem, als von der Sonne abgestossen 
werden. Sie müssen sich also dort anhäufen, wo die Repulsivkraft des 
Kometen, die wahrscheinlich umgekehrt wie das Quadrat des Abstandes 
vom Kern abnimmt, von der Repulsivkraft der Sonne überwogen zu 
werden anfängt. Dass nur sehr selten Kometen die Erscheinung zeigen, 
die Avir an dem jetzigen bewundern, rührt daher, dass nur sehr selten 
die Repulsivkraft des Kometen gegen die der Sonne gross genug ist, 
die Schweifmaterie auch gegen die Sonne zu noch ausserhalb der eigen 
thümlichen Atmosphäre des Kometen zu treiben. Vielleicht haben wir 
das Auszeichnende dieses Phänomens bei unserem Kometen hauptsäch 
lich dem Umstande zu danken, dass er immer so beträchtlich von der 
Sonne entfernt blieb, und doch in diesem grossen Abstande eine be 
trächtliche Menge von Schweifmaterie ausströmte. Denn auch die ab- 
stossende Kraft, die die Sonne auf diese Stoffe so sichtbar äussert, 
muss wahrscheinlich, unter übrigens gleichen Umständen, umgekehrt 
Avie das Quadrat des Abstandes von ihr abnehmen. 
Man muss sich immer hüten, aus einzelnen Erfahrungen keine zu 
allgemeine Schlüsse zu ziehen, und es würde viel zu geAvagt sein, wenn 
man das, was der jetzige Komet zeigt, auf alle diese Weltkörper an 
wenden wollte. Leider sind zu unseren Zeiten Avenig grosse Kometen 
erschienen, und gerade der von 1807 hatte so Avenig, als der kleinere 
von 1799, die uns unser vortrefflicher Schröter beschrieben hat, irgend 
etAvas besonderes Auszeichnendes in der Kopfbildung. Von den älteren 
Kometen haben wir, ausser von demjenigen des Jahres 1744 keine guten 
Abbildungen, Avie sie sich durch hinreichend vergrössernde Fernröhre 
darstellten. Cysatus oft wieder kopirte Figuren sind, AA 7 ie Hevei/s 
zahlreiche Kupfertafeln, in seiner höchst weitschweifigen und langweiligen 
Kometographie ganz schlecht. Bios von dem Kometen vom April 1665
	        
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