Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Kometen. 
finde ich bei Lubieniez eine erträgliche, mehr der Natur gemässe 
Kupfertafel von Hevel, die Lubieniez wahrscheinlich aus der Mantissa 
Prodromi, die ich nicht besitze, entlehnt hat. So wie Hevel die 
übrigen Kometen abbildet, hat gewiss, wie auch schon Rob. Hooke 
bemerkt, nie ein Komet ausgesehen. Schon besser sind Hooke’s Figuren 
von den Kometen von 1680 und 1682 in seinen Posthumms Works, ob 
gleich von Hooke nur ganz roh, als Beihülfe seines Gedächtnisses ent 
worfen, und von dem Herausgeber, Richard Waller, ex ingenio und 
nach Hooke’s' Beschreibung ausgeführt. Sie bleiben also immer un 
sicher. ’) Aber ganz vortrefflich sind die acht Figuren, die uns Heinsius 
(„Beschreibung des im Anfang des Jahres 1744 erschienenen Kometen, 
Petersburg 1744“) von diesem Kometen geliefert hat. Er hatte Gelegen 
heit, diesen ungemein merkwürdigen Kometen durch ein ausnehmend 
gutes vierfiissiges SHORT’sches Teleskop zu betrachten. Möchte ich mit 
diesen musterhaften Abbildungen ganz diejenigen gleichstellen können, 
die uns der berühmte Messier (Mem. de l’Acad. de Paris 1775) von 
dem Kometen von 1769 gegeben hat! Sie bleiben immer lehrreich, aber 
es hat Herrn Messier nicht gefallen, den Kopf des Kometen aus- 
zuzeichnen. Er giebt an dessen Stelle blos einen leeren Kreis. * 2 ) Von 
einem solchen Astronomen, der zugleich ein so guter Zeichner ist — 
eine seltene Verbindung — hätte man mehr erwarten können. 3 ) 
Bei diesem Mangel an älteren genauen und zuverlässigen Beschrei 
bungen und Abbildungen von Kometen ist es schwer, mit Bestimmtheit 
zu sagen, ob man nicht schon sonst mehrere Male einen eben so geformten 
Schweif an anderen Kometen wahrgenommen hat, wie ihn uns der 
jetzige Komet zeigt. Soviel scheint mir wenigstens nach sorgfältiger 
Prüfung dieser unvollkommenen Nachrichten und nach meiner eigenen 
9 Hooke’s Zeichnungen und Beobachtungen können unter anderen wenigstens 
dazu dienen, die monströse Gestalt des Kometen von 1682, die Hevel am 8. September 
beneficio longioris telescopii gesehen zu haben glaubte, und in den Actis eruditorum 
1682, p. 391, und noch schlimmer im Annus Climadericus, p. 123, ahbildet, zu wür 
digen und zu beurtheilen. Hooke hat den Kometen am nämlichen Tage beobachtet. — 
Zu welchen falschen Urtheilen muss es leiten, wenn uns solche erfabelte Karrikaturen 
als wirkliche Abbildungen himmlischer Gegenstände gegeben werden! 
2 ) Herr Messier nennt zwar diesen Kreis den Kern des Kometen. Aber wie 
kann der nie über vier Minuten gross gefundene Kern durch einen Kreis von dieser 
ganz unverhältnissmässigen Grösse vorgestellt werden? 
3 ) Es ist sehr zu bedauern, dass der Baronet Sir Henry Englefield seinen 
Plan, eine Geschichte der vornehmsten, nach Erfindung der Fernröhre beobachteten 
Kometen mit besonderer Rücksicht auf ihre Kerne und Schweife herauszugeben, so 
viel ich weiss, nicht zur Ausführung gebracht hat. Er hatte schon, wie er sagt, 
vieles aus seltenen Büchern und Handschriften dazu gesammelt. S. Englefield on 
tlie determination of the orbits of Comets, London 1793, Preface, p. X.
	        
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