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Planeten.
Nun bitte ich Sie, diesem Gestirn den Namen Pallas zu lassen, der
mir nicht unschicklich scheint.
Die Pallas ist übrigens noch immer sehr gut zu sehen, und ich
hoffe, sie bis zum Junius verfolgen zu können. Meine Beobachtungen
seit dem 26. April sind die folgenden:
1802
Mittl. Zeit
yR
Deklination
April
26.
12 h
37'
29"
181°
11'
25"
19°
2'
38"
27.
12 h
7'
40"
181°
8'
19"
19°
12'
2"
28.
ll h
44'
11"
181°
5'
35"
19°
19'
52" dub.
29.
12 h
3'
10"
181°
3'
15"
19°
27'
57"
;;
30.
12 h
3’
25"
181°
1'
10"
19°
35'
37"
Mai
1.
12 h
27'
15"
O
O
OO
T-H
59'
18"
19°
43'
31"
2.
ll h
35'
20"
180°
58'
3"
19°
50'
25"
5.
ll h
2'
35"
180°
56'
6"
LO
O
o
8'
59"
Vom 1. Junius 1802.
Ich verdenke es Ihnen gar nicht, dass Sie noch an den unerwarteten
paradoxen Resultaten, die Dr. Gauss für die Bahn der Pallas gefunden
hat, zweifeln, da Sie erst die aus 15 Tagen bestimmten Elemente vor
sich hatten. Man musste wirklich sich selbst mit den Berechnungen
über diesen sonderbaren Weltkörper beschäftigt haben, um solche, aller
bisherigen Analogie und Erfahrung widersprechende Schlüsse aus einem
so kleinen Bogen nicht gewagt zu finden. Jetzt indessen werden Sie
Dr. Gauss’ Elemente No. II, die Vergleichung derselben mit allen Beob
achtungen, die Ephemeride für den Junius u. s. w. von diesem vortreff
lichen Gelehrten selbst erhalten haben, und wenn Sie nun bedenken,
wie scharf sich durch die Gesichtslinien die Bahn auf einer so stark
geneigten Ebene, wie die Ebene der Bahn der Pallas ist, zeichnet, mit
mir überzeugt sein, dass die Hauptdimensionen der Bahn, wie Dr. Gauss
sie jetzt angiebt, eine geometrische Gewissheit haben, und dass diese
Bahn der Pallas fast schon eben so genau bestimmt ist, als es die Bahn
der Ceres vor ihrer Wiederauffindung war.
Es ist ganz unmöglich, die Beobachtungen mit irgend einer Parabel
in Uebereinstimmung zu bringen. Dies ist nämlich nicht nur a priori
leicht einzusehen (wenn ich so sagen darf), sondern ich habe es selbst
versucht.
Noch jetzt, 20 Tage nach den von Dr. Gauss zum Grunde seiner
Rechnung gelegten Beobachtungen, geben diese mit so bewunderns
würdiger Genauigkeit bestimmten Elemente die Deklination etwa 1' zu
gross, die Rektascension etwa 40" zu klein an, und das mit einer
Regelmässigkeit, die deutlich zeigt, dass eine sehr mässige Aenderung