Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

140. Astronomische Nachrichten und die Beobachtungen der Pallas. 485 
140. Astronomische Aac h richten und die Beobachtungen der 
Pallas vom 22. Februar 1803 an. 
Aus einigen Briefen. 
[Astronomisches Jahrbuch für 1806, S. 175—178.] 
Vom 18. Februar 1803. 
Ihr Jahrbuch erhält sich immer in seinem Werth, oder dieser 
nimmt vielmehr noch immer mit jedem Jahrgange zu. Wenn ich Ihnen 
noch ein desiderandum anzeigen soll, so wäre es dies, dass ich wünschte, 
die dist. S ft 0 in Logarithmen bis auf sieben Decimalstellen angegeben 
zu finden, welches bei Kometenberechnungen nützliche Dienste leistet. 
Beim Durchgänge des Merkur war hier die Witterung sehr un 
günstig. Doch glaube ich die innere Berührung um 0 h 16' 39" mittlere 
Zeit ziemlich genau erhascht zu haben. 
Ich hatte einige Hoffnung, eine ältere Beobachtung der Pallas auf 
zufinden, aber diese Hoffnung ist vereitelt worden. Nach Burckhardt’s 
Elementen nämlich stand am 1. März 1797 Pallas mitten in der damals 
nach der Histoire celeste beobachteten Zone und musste reichlich die 
Lichtstärke eines Sterns 7. Grösse haben. Die Elemente des Dr. Gauss 
geben die Pallas 14' südlicher, als jene Zone. Ich habe diese Zone 
jetzt durchsucht, allein es fehlt kein Stern 7. oder 8. Grösse von den am 
1. März 1797 beobachteten, und so muss Pallas wirklich südlich ausser 
halb der Zone gestanden haben. 
Ich erwarte jetzt nächstens die Nachricht, dass die französischen 
Astronomen die Pallas wieder aufgefunden haben. Ich selbst werde 
mich in diesem Monat noch nicht darnach umsehen. Meine Berufs 
geschäfte erlauben mir nicht ganze Nächte aufzuopfern. 
Aus photometrischen Gründen glaube ich, beweisen zu können, dass 
der scheinbare Durchmesser der Ceres bei ihrer Opposition im März 
1802 nicht über 0,6" betragen haben könne. Der scheinbare Durch 
messer der Pallas musste beträchtlich kleiner sein. Dies nähert sich doch 
sehr den HERSCHEifschen Messungen. Ich habe dem Freiherrn von Zach 
eine kleine Abhandlung, worin dies Resultat vorkommt, eingesandt. 
Vom 22. Februar 1803. 
Mit vielem Vergnügen eile ich Ihnen anzuzeigen, dass Herr Astronom 
Harding- zu Lilienthal so glücklich gewesen ist, die Pallas schon am 
18. Februar 15 h ivieder aufzufinden. Er fand sie als ein kleines Sternchen 
12. oder 13. Grösse nahe über No. 36 des Poniatowski’schen Stiers nach 
Ihrem Verzeichniss, fast genau an dem Ort, wo sie nach Herrn Dr. Gauss
	        
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