Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Planeten. 
145. Beobachtungen der Juno und Pallas, Bemerkungen über 
die neuen Planeten. 
Ans verschiedenen Briefen. 
[Astronomisches Jahrbuch für 1808, S. 179—182.] 
Vom 2. November 1804. 
Für Ihre Jtmo-Beobachtungen (den Namen Juno hat Herr Haeding 
für seinen Planeten gewählt) danke ich recht sehr. Meine sämmtlichen 
Beobachtungen folgen nachher. 
Als Zeichen für die Juno ist ihr mit einem Stern gekrönter 
Scepter $ von mir vorgeschlagen worden, und hat den Beifall des Ent 
deckers und mehrerer anderer Astronomen erhalten. Dies Zeichen macht 
sich leicht, es nimmt sich in der Reihe der übrigen gut aus, und ist 
keiner Verwechselung mit irgend einem anderen bisher gebrauchten 
unterworfen. 
Juno ist übrigens höchst wahrscheinlich die kleinste unter den 
drei bekannten Asteroiden. Wäre sie so gross wie Ceres, so hätte sie 
nach ihrer Lage gegen Erde und Sonne im September fünf Mal mehr 
Lichtstärke haben müssen, als Ceres zu derselben Zeit. Allein sie war 
nur um ein sehr weniges lichtstärker, als die noch überdem niedriger 
stehende Ceres. Ich folgere daraus, dass sie nur etwa halb so gross 
im Durchmesser ist als Ceres. — Den Durchmesser der Pallas habe ich 
sonst, aus ähnlichen photometrischen Vergleichungen, auf f- des Durch 
messers der Ceres geschätzt. Die mittlere Bewegung der Juno findet 
Dr. Gauss, wie Ihnen bekannt sein wird, geschwinder, als die der beiden 
übrigen Asteroiden. Auch seine letzten Elemente werden indessen noch 
eine nicht unbeträchtliche Korrektion zu leiden haben. 
Daraus, dass die grossen Axen der Bahnen dieser Asteroiden fast 
gleich, ihre Excentricitäten aber sehr ungleich sind, und sich die Aphelien 
immer gegen den Knoten verrücken, folgt, dass sich diese Bahnen zu 
gewissen Zeiten ivirklich schneiden, und auch ehemals geschnitten haben. 
Jetzt zum Beispiel, kommt die Pallasbahn der Ceresbahn beim ü der 
ersteren auf die letztere von Jahr zu Jahr näher, und wird sie, wenn 
ich Oeiani’s Sekularbewegung der Aphelien annehme, und die Knoten 
als tropisch ruhend betrachte, in 282 Jahren wirklich schneiden. In 
etwa 8500 Jahren finde ich wenigstens drei solcher Durchschnitte. 
Die Ankündigung Ihres astronomischen Preises werde ich möglichst 
zu verbreiten suchen.
	        
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