158. Noch etwas über den veränderlichen Stern % Bayeri im Schwan. 549
stätigt fand. Westphal hat zwei Beobachtungen unbeniitzt gelassen.
Die eine aus der Histoire celeste, da Variabilis Hydrce am 27. April 1796
die 7. Grösse hatte, die andere wichtigere von Piazzi, der diesen Stern
1805 den Monat Mai hindurch 5. Grösse fand. Ich habe mich in den
Jahren 1815 und 1816 oft vergebens nach diesem Stern umgesehen.
Allein 1817 am 14. und 15. März sah ich ihn sehr gut, wenigstens so
gross, wo nicht etwas grösser als XIP 274 Piazzi (352 Hydrce Bode,
bei dem aber die Rektascensionsgrade um eine Zeitminute zu gross,
und der deswegen auch unrichtig in die Karte eingetragen ist) und
dem Piazzi die 7., 8., Bode die 7. Grösse giebt. Der veränderliche
Stern war schon im Abnehmen: am 17. März kleiner als 274 Piazzi,
nur etwas heller als XIIP 86 Piazzi, 8. Grösse. Den 4. April kaum
so gross als 86 Piazzi. Den 7. April kleiner als 86 Piazzi, grösser als
Pigott’s x. Den 21. April kleiner als x. Den 4. Mai noch eben mit
Mühe im Kometensucher zu sehen.
In diesem Jahre 1818 habe ich den Stern oft beobachtet, ohne
jedoch, wie man gleich sehen wird, die Zeit seiner grössten Lichtphase
mit einiger Genauigkeit angeben zu können. Dies liegt hauptsächlich
darin, dass der Stern nur niedrig über unserem Horizont bleibt, von
wenig kenntlichen Sternen umgeben ist, mit denen man ihn vergleichen
kann, und seine grösste Lichtstärke so langsam ändert. Zudem ändert
ein geringer Unterschied in den immer kleinen Höhen der zu ver
gleichenden Sterne ihre relative scheinbare Lichtstärke sehr. Am
13. Februar 1818 war Variabilis Hydrce grösser als 274 Piazzi, kleiner
als y). Am 26. Februar fast eben so hell als y. Am 3. März so gross wie
ip, vielleicht etwas grösser. Am 13. März schien er noch etwas zu
genommen. Am 26. und 31. März so gross wie y>. Am 18. April hielt
ich ihn noch für etwas grösser als yj. Am 28. April, 1. und 12. Mai
noch eben so gross als Mai 25., erst heute mit Gewissheit kleiner
als y). Kaum wage ich es, nach diesen Beobachtungen, selbst mit einer
Ungewissheit von 14 Tagen, die grösste Lichtphase auf den 31. März
festzusetzen. Piazzi’s Beobachtung von 1805 und meine von 1818
scheinen sich nicht wohl mit den übrigen in eine Periode von 494 Tagen
zu vereinigen. Das oft sehr rothe Licht dieses veränderlichen Sterns
war nicht immer gleich auffallend.
Von den Sternen der dritten Klasse habe ich mit viel zu grosser
Zuversicht und Allgemeinheit behauptet, die Erklärung ihres periodischen
Lichtwandels durch die Rotation dieser Sterne um ihre Axe und eine
verschiedene Lichtstärke der einzelnen Theile ihrer Oberfläche sei zu
natürlich, um nicht als höchst wahrscheinlich angenommen zu werden.
Bei mehreren ist diese Erklärung nicht hinreichend, z. B. bei Algol, der
in jeder Periode nur während weniger Stunden eine grosse Lichtabnahme